Nach dem knapp gescheiterten Misstrauensvotum gegen die Regierung weitet sich der Widerstand gegen die Rentenreform aus. Am Mittwoch bricht der Präsident sein Schweigen.
Beim wichtigsten Erdölhafen Frankreichs, in Fos-sur-Mer bei Marseille, blockierten Gewerkschaftsmitglieder die Zufahrten zu Treibstoffdepots und der Raffinerie aus Protest gegen die von den Behörden angeordnete Zwangsverpflichtung von Streikenden. Die Polizei versuchte, die Demonstranten mit Tränengas gewaltsam zu vertreiben. In Marseille rief Ex-Präsidentschaftskandidat Jean-Luc Mélenchon von der linken France Insoumise seine Anhänger dazu auf, den Kampf der Streikenden zu unterstützen. Vor dem nächsten Aktionstag am 23. März nehmen die Spannungen zu.
Der Widerstand gegen die unpopuläre Pensionsreform weitet sich in Frankreich zu einer politischen und sozialen Krise aus. Seit Tagen demonstrieren Menschen abends in zahlreichen Städten bei meist spontanen Kundgebungen – trotz eines Demonstrationsverbots an verschiedenen Orten. Die Polizei wird beschuldigt, in mehreren Städten ohne Vorwarnung Tränengasgranaten auf die Demonstrierenden zu schießen.