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Überwachungsvideo aufgetaucht: Schwarzer in Polizeigewahrsam gestorben

Ein Überwachungsvideo zeigt den Tathergang.
Ein Überwachungsvideo zeigt den Tathergang. via REUTERS
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Anfang März ist in Virginia ein 28-jähriger Schwarzer in einer Psychiatrie gestorben. Zehn Menschen wurden daraufhin angeklagt, unter ihnen sieben Polizisten. Ein Video zeigt, wie sie ihn rund elf Minuten am Boden fixieren.

Eine Gruppe von Polizisten und Krankenhausangestellten ist auf den Szenen des Überwachungsvideos zu sehen, die kürzlich im US-Bundesstaat Virginia aufgetaucht sind. Es wurde in einer psychiatrischen Einrichtung aufgenommen und zeigt sie dabei, wie sie einen in Handschellen gelegten Schwarzen zu Boden drücken. Rund elf Minuten fixieren sie ihn, bis er sich nicht mehr rührt.

Von einem „extrem eindeutigen“ und „extrem erschreckenden“ Video spricht Staatsanwältin Ann Cabell Baskervill laut „CNN". Auch im Autopsiebericht heißt es, dass er erstickte, während er „physisch festgehalten“ wurde.

Sieben Polizisten und drei Krankenhausangestellte wurden wegen Totschlags angeklagt. Die sieben Polizeibeamten hatten sich selbst gestellt und wurden vom Dienst freigestellt, bis die Ermittlungen abgeschlossen sind.

„Seit Jahren mentale Probleme"

Der 28-jährige Kenianer war laut internationalen Medienberichte am 3. März von der Polizei abgeholt und in ein Krankenhaus gebracht worden, nachdem er die Rasenbeleuchtung aus den Vorgärten der Nachbarschaft  eingesammelt haben soll. Ein Nachbar rief daraufhin die Polizei. Diese soll ihn festgenommen und zur Untersuchung in ein Krankenhaus gebracht haben. Von dort soll er in ein Untersuchungsgefängnis verlegt worden sein, nachdem er Polizisten angegriffen haben soll.

Am 6. März wurde er dann aus dem Gefängnis in die psychiatrische Klinik verlegt. Dort kam es zu dem tödlichen Vorfall, nachdem es angeblich erneut zu aggressivem Verhalten seinerseits gekommen ist. Die Mutter des Mannes weist diesen Vorwurf zurück. Er habe seit Jahren mentale Probleme, teilt sie mit, und erhebt schwere Vorwürfe gegen die Behörden: "Alle Institutionen haben meinen Sohn im Stich gelassen.“

Die Geschehnisse erinnern an den Tod des Afroamerikaners George Floyd, der im Mai 2020 nach minutenlanger Fixierung durch die Polizei gestorben ist. Auch Anwalt Ben Crump, der bereits dessen Familie rechtlich unterstützt hatte, spricht in einer Pressekonferenz von einer „unmenschlichen Behandlung“. Menschen, die eine psychische Krise hätten, würden als Kriminelle anstatt als Menschen behandelt, die Hilfe bräuchten. 

>>> Zum Beitrag der CNN

(Red.)

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