Geldpolitik

EZB-Chefin Lagarde zeigt sich im Kampf gegen die Inflation zuversichtlich

APA/AFP/JOHN THYS
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Die Zinserhöhungen der Notenbank würden langsam ihre Wirkung entfalten, sagte die EZB-Präsidentin.

Die Zinserhöhungen im Kampf gegen die hohe Inflation beginnen laut EZB-Präsidentin Christine Lagarde allmählich zu wirken. Damit der Inflationsdruck abnehme, sei es wichtig, dass die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) robust in eine restriktive Richtung wirke, sagte Lagarde am Mittwoch in Frankfurt. "Und dieser Prozess beginnt nun langsam seine Wirkung zu entfalten." Die Inflation sei aber nach wie vor hoch, und die Unsicherheit bezüglich ihrer weiteren Entwicklung habe weiter zugenommen. "Folglich ist für die Zukunft eine solide Strategie unabdingbar."

Zugleich machte Lagarde auf der Konferenz "The ECB and its Watchers" deutlich, dass sich die Währungshüter nach den Wirtschaftsdaten richten werden. "Dies bedeutet zuallererst, dass wir nicht darauf festgelegt sind, die Zinsen weiter anzuheben, und dass wir auch nicht am Ende der Zinserhöhungen angelangt sind." Wenn sich das Basisszenario der jüngsten EZB-Projektionen bestätigen sollte, bleibe noch einiges zu tun, um sicherzugehen, dass die Notenbank den Inflationsdruck beseitigt habe.

EZB muss sich entscheiden: Inflation bekämpfen oder Banken retten?

Die EZB ist aktuell in einer schwierigen Position. Einerseits muss sie verhindern, dass aus den jüngsten Bankenturbulenzen keine ausgemachte Finanzkrise wird. Gleichzeitig muss sie aber eine anhaltend hohe Inflation bekämpfen. Am vergangenen Donnerstag hat sie die Zinsen erneut um 0,50 Prozentpunkte angehoben. Der an den Finanzmärkten maßgebliche Einlagensatz, den Banken für das Parken überschüssiger Gelder von der Notenbank erhalten, stieg damit von 2,50 auf 3,00 Prozent. Die Inflation im Euro-Raum lag zuletzt im Februar bei 8,5 Prozent. Das ist mehr als vier Mal so hoch wie das mittelfristige Ziel der EZB von zwei Prozent, das sie als optimal für die Wirtschaft erachtet.

(APA)

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