Masters

Das „Sunshine Double“ und seine vielen Tücken

APA/AFP/FREDERIC J. BROWN
  • Drucken

Hintereinander die Masters-Turniere in Indian Wells und Miami zu gewinnen gelang zuletzt Roger Federer. Warum nur die Allergrößten dieses Kunststück vollbracht haben und warum Carlos Alcaraz heuer gute Karten hat.

Miami. Teil eins hat Carlos Alcaraz mit Bravour gemeistert, ohne Satzverlust triumphierte er beim Master-Turnier in Indian Wells. Kann der erst 19-jährige Spanier nun beim 1000er-Event in Miami noch einmal sechs Matches in Folge gewinnen – ernst zu nehmende Kampfansagen der staunenden Konkurrenz sind bisher ausgeblieben –, wäre nach Langem wieder ein „Sunshine Double“ perfekt.

Der Gewinn der beiden aufeinanderfolgenden prestigeträchtigen Hartplatz-Turniere in Kalifornien und Florida in einem Kalenderjahr wird weder mit extra Weltranglistenpunkten noch mit extra Preisgeld honoriert, ist aber ein Kunststück, das nur den Allergrößten gelungen ist. Jim Courier war 1991 der Erste, Sampras und Agassi schafften es ebenso, Novak Djoković, der auch heuer mangels Covid-Impfung nicht in den USA mit dabei ist, holte das Sunshine Double von 2014 bis 2016 gleich dreimal in Folge.

Der bisher letzte war Roger Federer 2017. Zwei Jahre später war der Schweizer noch einmal knapp dran, da aber machte ihm Dominic Thiem im Finale von Indian Wells einen Strich durch die Rechnung. Bei den Damen waren Steffi Graf (1994, 1996), Kim Clijsters (2005) und Victoria Azarenka (2016) erfolgreich.

Namhafte Gescheiterte

Leichter geworden ist das Sunshine Double nicht. Über 4000 km und drei Zeitzonen trennen die beiden Turniere, von der kalifornischen Wüste geht es auf die viel schnelleren und feuchten Plätze von Miami. In zwei zweiwöchigen Events gilt es sich in 96er-Tableaus durchzusetzen, dazu im Best-of-3-Format, das nicht den kleinsten Ausrutscher verzeiht.

Rafael Nadal etwa gelang bis heute trotz fünf Finalteilnahmen kein Titel in Miami. Serena Williams kam 1999, vor ihrem Indian-Wells-Boykott, dem Double nahe, verlor ihm Finale von Miami aber ausgerechnet gegen Schwester Venus.

Carlos Alcaraz hat im Vorjahr in Miami triumphiert. Bevor er zur Titelverteidigung ansetzt, sagte er: „Ich weiß, welche Dinge ich tun muss.“ Brisant beim Spanier: Um die Nummer eins der Welt zu bleiben, müsste er nun auch in Miami gewinnen und damit das Sunshine Double perfekt machen.

(joe)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.