Die Phase der starken Zinserhöhungen scheint sich dem Ende zuzuneigen. Werden die Notenbanken die Inflation dennoch in den Griff bekommen?
So viele und so steile Zinserhöhungen wie in den vergangenen zwölf Monaten hatte der US-Notenbank Fed vor einem Jahr kaum jemand zugetraut: Zwei Jahre lang hatte die wichtigste Zentralbank der Welt zuvor ihren Leitzins im Zuge der Coronakrise bei null gehalten. Die niedrigen Zinsen sollten der Wirtschaft auf die Sprünge helfen. Auf die Verbraucherpreise schien die lockere Geldpolitik zunächst keine Auswirkungen zu haben, wenngleich sie die Preise von Vermögenswerten (Immobilien, Aktien, Kryptowährungen) in lichte Höhen katapultierte.
Doch dann kehrte die Verbraucherteuerung mit aller Wucht zurück, und die Fed reagierte unerwartet scharf: Sieben Mal hob sie im Vorjahr ihren Leitzins an, im heurigen Februar setzte sie noch eins drauf, sodass die Zinsen am Mittwoch, bevor die nächste Erhöhung erfolgen sollte, bereits in der Spanne von 4,5 bis 4,75 Prozent lagen.