Auch im Handel führt der Arbeitskräftemangel zu einer Verschlechterung der Servicequalität. Die Konsumenten danken es immer öfter mit verbalen Attacken gegen Verkaufspersonal. Das verschärft die Personalprobleme.
Wer gelegentlich ins Wirtshaus geht, kann in vielen Fällen ein Lied davon singen: Das Service lässt in vielen Lokalen immer mehr zu wünschen übrig. Mancherorts kann man gar froh sein, wenn man überhaupt noch bedient wird. Daran wird wohl auch die geplante niederösterreichische „Wirtshausprämie“ nichts ändern, die die neue schwarz-blaue Landesregierung ausgeheckt hat.
Die Ursachen der Misere sind bekannt: Schuld ist vor allem die angespannte Situation auf dem Arbeitsmarkt. Das gilt freilich nicht nur für die Gastronomie, sondern inzwischen für fast alle Branchen. Besonders dort, wo unzufriedene Konsumenten auf überfordertes, weil unterbesetztes Kundenservice treffen, scheinen immer mehr Menschen ihre Hemmungen zu verlieren. Die Bundesbahnen vermeldeten im Vorjahr einen deutlichen Anstieg von tätlichen Übergriffen auf ÖBB-Bedienstete. Auch der Flughafen Wien sah sich im Februar veranlasst, eine Kampagne gegen aggressive Gäste zu starten. Derlei Beispiele ließen sich noch viele aufzählen.