Interview

Kann man heute noch Operetten schreiben?

Barbara Pálffy/Volksoper Wien
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In der Volksoper feiert am Samstag „Die letzte Verschwörung“ Uraufführung – eine zeitgenössische Operette. Ihr Komponist Moritz Eggert über Sinn und Zukunft des Genres, den Glauben an die flache Erde und das Regietheater.

Die Presse: Wie kommt man auf die Idee, eine Operette über Verschwörungstheorien zu schreiben?

Moritz Eggert: Lotte de Beer rief mich an und fragte, ob ich nicht Lust hätte, ein Werk über „Flat Earther“ zu machen, also Menschen, die die These vertreten, die Erde sei flach. Wir hatten beide eine Fernseh-Doku darüber gesehen und fanden es spannend. Dann habe ich auch andere Verschwörungstheorien für mein Stück hinzugenommen. Ich beschäftige mich schon länger mit der Frage, warum Menschen wie du und ich das irrste Zeug glauben. Wieso vertrauen sie einem verwackelten YouTube-Video mehr als der Wissenschaft? Ich sehe mir Dokus darüber an, um zu verstehen, wie diese Menschen ticken. Das löst bei mir Frust und Inspiration gleichermaßen aus. Beides musste ich mir von der Seele schreiben. Daher habe ich auch gleich das Libretto für „Die letzte Verschwörung“ selbst verfasst. Und letztlich passen diese Themen gut für eine Operette, denn gerade dort, wo es so absurd wird, dass man es nicht mehr aushält, müssen die Figuren einfach singen.

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