Morgenglosse

Eigentlich geht's ihnen doch nur um Benzin

Die Presse, Fabry
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Ihr Widerstand gegen den angebotenen E-Fuel-Kompromiss entlarvt die Kämpfer für Technologieneutralität in der klimafreundlichen Verkehrswende.

Wochenlang wurde in Brüssel um einen neuen Kompromiss für den bereits im Herbst vereinbarten Ausstieg aus Benzin und Diesel bei Neuwagen ab 2035 gerungen. Auch Österreichs Kanzler sprang in letzter Minute auf, um sich ebenso wie der deutsche Verkehrsminister, Volker Wissing, für Technologieneutralität beim Umstieg auf einen klimaneutralen Individualverkehr einzusetzen.

Das Argument, nicht allein auf E-Mobilität zu setzen, war verständlich. Die Forderung, auch synthetischen Kraftstoffen eine Chance zu lassen, war nachvollziehbar. Doch jetzt den Widerstand aufrechtzuerhalten, da die EU-Kommission nachgebessert hat und vorschlägt, ab 2035 den Verkauf von Pkw zuzulassen, die mit E-Fuels betrieben werden, ist absurd. Oder besser: entlarvend. Denn woran stoßen sich nun Wissing und Co.? Daran, dass im Kompromiss vorgesehen ist, dass sich neue Verbrennermotoren, die bekanntlich auch für E-Fuel geeignet sind, ab 2035 bei der Betankung mit Benzin oder Diesel automatisch abstellen.

Es geht also nicht um Technologieneutralität und nicht darum, dass der Verkehr klimaneutral wird. Es geht den Kritikern des Verbrenner-Aus nur um eine Hintertür für die weitere Verwendung von Benzin und Diesel. Damit alles so bleibt, wie es ist.

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