Mein Donnerstag

Und was genau ist jetzt Klimaglück?

PRAeSENTATION DIE GRUeNEN 'FRUeHJAHRSKAMPAGNE'
PRAeSENTATION DIE GRUeNEN 'FRUeHJAHRSKAMPAGNE'APA/GEORG HOCHMUTH
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Die neue Kampagne der Grünen wirft Fragen auf.

Die Grünen haben eine neue Kampagne – und einen neuen Slogan: #Klimaglück heißt dieser und ziert seit Kurzem jedes Social Media Posting der Regierungspartei. Just in diesen Tagen, in denen uns der IPCC-Bericht wieder die fatale Lage des Weltklimas vor Augen hält, in denen Bauern in Kärnten schon im März das Wasser ausgeht und Bilder von Flüssen voll toter Fische um die Welt gehen, mutet der Slogan doch etwas realitätsfern an.

Aber gut, sich von einer Katastrophennachricht zur nächsten zu hanteln ändert an der Misere – so viel haben die letzten Jahre gezeigt – offenbar nicht viel. Insofern ist die Intention, das Thema Klima positiv zu besetzen, vielleicht gar nicht so schlecht. Auch wenn von „Glück“ zu sprechen etwas hochtrabend ist – die Idee, dass ein nachhaltiges Leben gar nicht so schlecht, ja vielleicht sogar besser sein kann als das jetzige, hat schon etwas für sich.

Aber was genau ist jetzt Klimaglück eigentlich?

Man hat es vermutlich, wenn man nicht auf dem Inselstaat Tuvalu im Pazifik wohnt, der laut Prognosen in 80 Jahren zu großen Teilen untergegangen sein wird. Sollten wir in Österreich also ohnehin alle klimaglücklich sein?

Etwas mehr gehört da schon dazu, es muss ja gar nicht viel sein: Ich wäre jedenfalls glücklich, wenn ich mit einem leistbaren Zugticket spontan auf Urlaub fahren kann, ohne mir den Kopf zerbrechen zu müssen, wie ich vom Bahnhof dann in mein Quartier komme. Oder wenn ich meine Wohnung heizen kann, ohne Emissionen in die Luft zu blasen und gleichzeitig einem Diktator einen Krieg mitzufinanzieren. Glücklich wäre ich auch, wenn ich ohne regelmäßige Nahtoderfahrung auf sicheren Wegen in die Arbeit radeln kann.

Glücklich wäre ich auch dann, wenn ich mich bei all diesen Dingen einfach auf eine entsprechende Klimapolitik verlassen kann – und nicht nur aufs Glück.

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