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Karriere

Das Heer als Männerdomäne? Von wegen!

Aktuell erbringen mehr als 600 Frauen tagtäglich ihren Dienst beim Bundesheer im In- und Ausland. Sie sind als Panzerfahrerin, Pilotin, Ärztin und in zahlreichen weiteren Funktionen tätig.
Aktuell erbringen mehr als 600 Frauen tagtäglich ihren Dienst beim Bundesheer im In- und Ausland. Sie sind als Panzerfahrerin, Pilotin, Ärztin und in zahlreichen weiteren Funktionen tätig. (c) BMLV/Alexander Haiden
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Die Karrieremöglichkeiten für Frauen beim Bundesheer werden immer attraktiver. Der „freiwillige Grundwehrdienst“ eröffnet Frauen einen vereinfachten Einstieg in militärische Funktionen. Nach dieser sechsmonatigen Grundausbildung kann in eine Berufs- oder Milizlaufbahn gewechselt oder dem Modell „6+3“ gefolgt werden.

Am 1. April 1998 war es soweit: Im steirischen Straß traten Österreichs erste Soldatinnen ihren Ausbildungsdienst beim Bundesheer an. Bis zur Jahrtausendwende waren Frauen beim Heer noch eine Seltenheit, seither hat sich viel geändert.

Faire Karrieren

Aktuell erbringen mehr als 600 Frauen tagtäglich ihren Dienst im In- und Ausland. Sie sind als Panzerfahrerin, Pilotin, Ärztin und in zahlreichen weiteren Funktionen tätig, und leisten damit einen wichtigen Beitrag für das Österreichische Bundesheer. Im Gegenzug erhalten sie vom Bundesheer etwas, das nicht alle Arbeitgeber in Österreich garantieren können: die gleiche Ausbildung, die gleichen Chancen und Möglichkeiten sowie das gleiche Gehalt wie ihre männlichen Kollegen. Das Bundesheer kommt Frauen zudem mit Verbesserungen bei der Ausbildung, durchgängigen Laufbahnplanungen und einer gezielten Förderung bei der Besetzung von Führungs- und Managementfunktionen stark entgegen. Als Grundlage dafür gibt es einen eigenen Frauenförderungsplan.

Familie und Beruf

Frau Wachtmeister Melinda R., Panzerkommandantin und Jungmutter.
Frau Wachtmeister Melinda R., Panzerkommandantin und Jungmutter.BMLV

Auch in Richtung Vereinbarkeit von Familie und Beruf denkt das Heer weiter als so manch anderer Arbeitgeber in Österreich. Davon zeugen die Auszeichnungen, die das Bundesheer in diesem Bereich bereits erhalten hat. Mehrere Einheiten entwickelten sich in den letzten Jahren gezielt zu einem familienfreundlichen „Betrieb“, auch Kinderbetreuung soll in Zukunft angeboten werden. Frau Wachtmeister Melinda R., Panzerkommandantin und Jungmutter, kann dazu aus eigener Erfahrung berichten: „Nach der Karenz wird in Bezug auf die gewünschte Arbeitszeit und das Stundenausmaß flexibel agiert. Das ÖBH ist sehr bemüht, stundenreduzierten Soldatinnen mit Kindern einen angemessenen Arbeitsplatz zu bieten.“

Karriere nach Geschmack

Bei entsprechender Eignung kann eine Frau alle Funktionen übernehmen, die Männer beim Bundesheer ausüben. Ob dies als Berufs- oder Milizsoldatin geschieht, hängt ganz von den individuellen Interessen ab. Falls Tarnfarben doch nicht ganz in den Karriereplan passen, haben Frauen übrigens als Zivilbedienstete die Wahl unter zahlreichen Berufsmöglichkeiten. Auch eine Lehre ist beim Bundesheer möglich. Derzeit werden 35 Lehrberufe an unterschiedlichen Ausbildungsstellen in ganz Österreich angeboten, wobei es sich zumeist um Tätigkeiten dreht, die nicht alltäglich sind. Wer etwa kann von sich behaupten, an gepanzerten Radfahrzeugen zu arbeiten oder sein Handwerk an Hubschrauberturbinen zu erlernen?

Ausbildungsvarianten

Will man ins Bundesheer zunächst ohne längere Bindung hineinschnuppern oder vielleicht einen mehrmonatigen Zeitraum sinnvoll überbrücken, empfiehlt sich der Ausbildungsdienst für Mannschafts- und Chargenfunktionen von Frauen – so die formelle Bezeichnung für den „freiwilligen Grundwehrdienst“. Dieses Modell unterscheidet sich in einigen Punkten vom altbewährten Ausbildungsdienst für die Offiziers- und Unteroffiziersausbildung. So findet zunächst eine Eignungsprüfung bei einer der sechs Stellungsstraßen statt, die es erlaubt, in der Folge ohne weitere zusätzliche Einstiegsüberprüfungen mit der Basisausbildung zu beginnen. Damit wird der Zugang zu allen Mannschafts- und Chargenfunktionen ermöglicht.

Bisher konnten die angehenden Soldatinnen nur direkt in eine Kaderlaufbahn (Offizier, Unteroffizier) samt eigener dreitägigen Eignungsprüfung (Testung der psychologischen sowie physiologischen Fitness) einsteigen. Jetzt wird Frauen eine Art „Orientierungsphase“ geboten, die inhaltlich einem Grundwehrdienst für Männer gleichkommt. Frauen soll damit ermöglicht werden, einerseits ihre Leistungsfähigkeit innerhalb der ersten sechs Monate aufzubauen, und andererseits, sich ein eigenes Bild vom Bundesheer als potenziellen Arbeitgeber machen zu können.

Frauen können alle Funktionen übernehmen, die auch Männer beim Bundesheer ausüben.
Frauen können alle Funktionen übernehmen, die auch Männer beim Bundesheer ausüben. (c) BMLV/Alexander Haiden

Nach dem sechsmonatigen Grundwehrdienst haben die Soldatinnen ganz wie ihre männlichen Kollegen die Option, in eine Berufs- oder Milizlaufbahn zu wechseln – oder aber die Möglichkeit, dem Modell „6+3“ zu folgen. Der Kern des Modells „6+3“ ist ein freiwilliger Inlandseinsatz direkt im Anschluss an den Grundwehrdienst, ohne Notwendigkeit einer freiwilligen Meldung zu Milizübungen. Im Fokus stehen dabei Assistenzeinsätze, bei denen eine attraktive Entlohnung geboten wird.

Erstkontakt beim Girls’ Day

Dass noch mehr Frauen beim Heer ihre berufliche Zukunft haben sollen, sieht nicht nur das aktuelle Regierungsprogramm vor. Auch die neuen Investitionen in das Bundesheer sprechen klar für mehr weibliche Karrieren beim Heer. Am 27. April wird Frauen an zahlreichen Standorten des Bundesheeres in ganz Österreich die Möglichkeiten geboten, einen Blick hinter den Kasernenzaun zu werfen und sich selbst davon zu überzeugen, wie spannend und fair das Heer für Frauen ist.

GIRLS' DAY

Informationen und persönliches ­Ticket für den 27. April auf
girlsday.bundesheer.at


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