Geldpolitik

Leitzins steigt auf 4,25 Prozent: Bank of England zieht die Zügel weiter an

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Im Kampf gegen die hohe Inflation hebt die britische Notenbank den Leitzins zum elften Mal in Folge auf mittlerweile 4,25 Prozent an.

Die Bank von England (BoE) treibt den Leitzins im Kampf gegen die hartnäckig hohe Inflation auf der Insel weiter in die Höhe. Die Londoner Notenbank erhöhte den geldpolitischen Schlüsselsatz am Donnerstag um einen Viertel-Punkt auf 4,25 Prozent. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten damit gerechnet. Es war bereits die elfte Anhebung in Folge. Die Entscheidung, die Serie nun fortzusetzen, war jedoch vor dem Hintergrund der jüngsten Turbulenzen im globalen Finanzsektor intern umstritten: Die Befürworter setzten sich mit sieben zu zwei Stimmen durch.

Die BoE wandelte mit ihrem Zinsschritt auf den Spuren der US-Notenbank Federal Reserve. Diese hatte den Leitzins am Vortag ebenfalls um einen Viertel-Prozentpunkt angehoben - auf die neue Spanne von 4,75 bis 5,0 Prozent. Die Londoner Währungshüter um BoE-Chef Andrew Bailey standen unter Zugzwang, da die Teuerungsrate zuletzt überraschend stieg: Mit 10,4 Prozent liegt sie weit über dem Ziel der Währungshüter von 2,0 Prozent. Auch die Konjunkturaussichten sind nicht rosig. Viele Fachleute gehen davon aus, dass Großbritannien demnächst nicht um eine Rezession herumkommt.

Behörde rechnet mit schrumpfender Wirtschaftsleistung

Die unabhängige Haushaltsbehörde (OBR) rechnet für dieses Jahr mit einer um 0,2 Prozent schrumpfenden Wirtschaftsleistung. Finanzminister Jeremy Hunt kündigte jüngst an, im Herbst Pläne zur Stärkung des Finanzsektors vorstellen zu wollen, der in London eine tragende Rolle spielt. Es gehe um Maßnahmen, um Investitionen zu fördern und die Londoner Börse LSE attraktiver zu machen. Die Pleite der US-Bank SVB hatte auch Auswirkungen auf Großbritannien. Um Verwerfungen einzugrenzen, wurde die britische SVB-Tochter eilig von der Großbank HSBC gekauft.

(Reuters)

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