Döbling

Ein Haus für Strauss im Casino Zögernitz

Valerie Marie Voithofer
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Alte Meister, neue Ideen: Das Casino Zögernitz ist mitsamt Konzertsaal fertig saniert und wieder offen. Im April folgt das Restaurant, im Herbst ein Museum.

Wien. Einzig die riesige Discokugel, die von der Decke des achteckigen Raumes hängt, ist ein Stilbruch. Abgesehen davon werden Besucher, die vom Entree namens „Oktogon“ in den Konzertsaal treten, von den freigelegten Deckenmalereien, den Lustern und den Thonetstühlen unweigerlich ins 19. Jahrhundert zurückversetzt.
Begünstigt wird die mentale Zeitreise natürlich auch von dem 20-köpfigen Kammerorchester, das das zuvor erst ein einziges Mal aufgeführte „Impromptu“ von Josef Strauß zum Besten gibt. Wobei es dann doch dessen älterer Bruder Johann Strauß ist, dessen goldene Statue unübersehbar eine Ecke des historischen Ballsaals des Casinos Zögernitz ziert.

Nach viereinhalb Jahren Sanierung und Kosten von etwa acht Millionen Euro wurde der Straußsaal und damit das Herzstück des 1837 errichteten Gebäudes in der Döblinger Hauptstraße am Donnerstag wiedereröffnet. Er habe die einzigartige Akustik des Saales gleich demonstrieren wollen, anstatt nur davon zu schwärmen, sagte Hermann Rauter, der das Areal vor 15 Jahren gekauft und Stück für Stück saniert hat. Ganz ohne Schwärmen kam Rauter dann doch nicht aus: Nur wenige Säle auf der Welt – einer davon der Wiener Musikvereinssaal – seien so gebaut wie dieser. „Die Akustik antwortet, und der Saal schwingt mit.“ Deswegen habe er das Gebäude auch „sanft zu dem rückführen“ wollen, „was es einmal war“.

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