Kino

Lars-Eidinger-Doku: Das wahre Leben gibt es nur im Rampenlicht!

Er will doch nur, dass wir ihn lieben: Lars Eidinger bei den Proben zum Salzburger „Jedermann“.
Er will doch nur, dass wir ihn lieben: Lars Eidinger bei den Proben zum Salzburger „Jedermann“.(c) Filmladen
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Ob Bühne oder Film: Lars Eidinger weiß, wie man das Publikum begeistert. Das Doku-Porträt „Lars Eidinger - Sein oder nicht sein“ zeigt ihn nun als einen ewig Gekränkten.

Lars Eidinger ist einer von denen, die man „Ausnahmeschauspieler“ nennt. Den Durchbruch feierte er in legendären Inszenierungen an der Berliner Schaubühne, ihren Höhepunkt fand diese Phase 2008 mit der Hamlet-Rolle unter der Regie von Thomas Ostermeier: Gemeinsam rangen Regisseur und Hauptdarsteller einem schon in alle Richtungen ausgedeuteten Stoff völlig neue Lesarten ab. Sie zeigten Hamlet als verwöhntes, dickes Kind, das vor allem eins wollte: nerven. Genau das gelang der egoman-artistischen Performance Eidingers – im Fatsuit, der sein ohnehin körperliches Spiel noch betonte – auf großartige, wenn nicht geniale Weise. Ein Klassiker, der von jeder Generation neu zum Sprechen gebracht werden muss, wurde hier tatsächlich mit „neuem Leben“ erfüllt – durch einen Schauspieler, der bereit war, alles zu geben.

Reiner Holzemers Doku-Porträt „Lars Eidinger – Sein oder nicht sein“ folgt seinem Protagonisten hingegen bei Vorbereitungen auf die prestigeträchtige „Jedermann“-Rolle bei den Salzburger Festspielen, von den ersten Kostüm- und Leseproben und durch die Entwicklungsarbeit. Es zeigt einen divenhaften Wutausbruch gegen Regisseur Michael Sturminger, die darauffolgende Entschuldigung, den Premierenapplaus. Der Star, der von sich sagt, er müsse immer mit offenem Visier durchs Leben gehen, habe aber die Angst der Anfangszeit abgelegt, hat meist nur eine rote Badehose und hohe Schuhe an. Fast möchte man sagen: wie erwartet.

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