Hofer4Excellence

Führung: Das Steuerrad in die Hand nehmen

Stefanie Voss
Stefanie VossAndreas Hagedorn
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Wer andere führen will, muss sich selbst führen können, sagt Leadership-Expertin Stefanie Voss. Wer die eigenen Potenziale kennt und wagemutig ist, werde Erfolg haben.

Verantwortung übernehmen und Menschen führen, das ist es, was viele (junge) Menschen möchten. Wer andere führen möchte, muss sich selbst steuern können. Die Voraussetzung für Selbststeuerung ist, sagt Stefanie Voss, „sich mit sich selbst ernsthaft auseinanderzusetzen“.

Die Leadership-Expertin, Coachin, Autorin betont das, „weil wir alle unsere Macken, Ecken und Kanten haben“ und „wir gut darin sind, uns abzulenken“ – und zwar von der Auseinandersetzung mit uns selbst. „Ich muss mich mit meinen Stärken und wunden Punkten auseinandersetzen“, sagt Voss, die am 16. Mai beim exklusiven Karriere-Event Hofer4Excellence im Wiener K47 die Keynote zum Thema „Leadership – Be the Leader of Your Ship“ halten wird und anschließend mit dem Hofer-Management und Christina Holweg von der Wirtschaftsuniversität Wien im Karrieretalk diskutieren wird. Studierende aller Fachrichtungen, die vor dem Studienabschluss stehen, können sich bis 5. Mai für das Karriere-Event, das in Kooperation mit der „Presse“ stattfindet, bewerben.

Auf einen Blick

Stefanie Voss spricht beim Karriere-Event Hofer4Excellence am 16. Mai zum Thema „Leadership – Be the Leader of Your Ship“. Im Anschluss diskutiert sie mit Christina Holweg, Institute for Retailing & Data Science, WU Wien, und den Hofer-Vorstandsmitgliedern Marietta Schorn und Christoph Rief. Bis 5. Mai können sich Studierende unter event@diepresse.com für einen der limitierten Plätze bewerben.

Sich mit sich selbst beschäftigen könne man durchaus allein, ohne Anleitung. Es braucht vor allem eines: „Man muss sich Zeit für sich selbst nehmen“, sagt Voss. Das sei mittlerweile nicht mehr so einfach. Denn wann habe man – ständig das Mobiltelefon in der Hand haltend – außer vielleicht unter der Dusche noch Zeit zum Nachdenken. Oder gar Langeweile. „Es gibt kaum stille Momente, wir beschallen uns dauernd.“

Eine hilfreiche Technik, sich Zeit zu nehmen und Gedanken zu notieren, ist Tagebuch zu schreiben. Oder „bullet journaling“ zu betreiben, also ein Notizbuch zu führen, das wie ein Kalender hilft, sich zu organisieren und Struktur in Aufgaben und Ziele zu bringen.

„Leben ist nie alternativlos“

„Wir sind gut im Denken“, sagt Voss, „aber nicht gut im Erinnern.“ Das Erinnern aber sei wichtig, um eigene Entwicklungen sehen zu können. Denn: „Wenn ich etwas verändern will, muss ich mein Verhalten ändern.“ Dazu zählt, an den eigenen Glaubenssätzen zu arbeiten und die Gedanken zu lenken, denn die wirken sich darauf aus, wie wir uns verhalten: ob wir schimpfen, ob wir „Ja, aber“ sagen oder nachfragen, ob wir uns darauf einlassen, Neues zu lernen, ob wir die Nase rümpfen oder Respekt und Wertschätzung zeigen.

Das alles führe zu der Frage, sagt Voss: „Habe ich das Steuerrad in der Hand? Bin ich der ,Leader of my ship‘?“ Die Antwort darauf sei hoffentlich immer „Ja“. Denn, sagt sie, „das Leben ist nie alternativlos“. Man müsse sich daher immer wieder vor Augen führen: Welche Möglichkeiten habe ich?

Stefanie Voss
Stefanie VossAndreas Hagedorn

Und, sagt Voss: „Du brauchst den Mut und die Konsequenz, das zu tun, was du dir vornimmst.“ Die Formel dazu laute: Potenzial x Wagemut = Erfolg. Diesen Wagemut aber gelte es zu trainieren. Denn „er ist die bewusste Entscheidung, dass es etwas Wichtigeres gibt als Angst, Scham, Konventionen oder Regeln“.

Scheinbar grenzenlose Freiheit

Vieles davon hat Voss auf ihrer Weltumsegelung gelernt. Etwa auch, dass man auf einem Schiff auf dem Meer scheinbar grenzenlose Freiheit erlebt – „aber unglaublich unfrei ist, weil man nicht aussteigen kann“.

Auch wenn sie auf hoher See (Gott sei Dank) keinen Kontakt mit Piraten hatte, ist sie von ihnen fasziniert. Und hat sie sich zum Vorbild genommen, wie sie in ihrem neuen Buch „Die Piratenstrategie“ (Campus-Verlag, 24,70 €) schreibt.

Und weil man Piraten ja nicht unbedingt mögen muss, rückt Voss ihren Blick zurecht: Sie schaut weniger auf die mit Maschinenpistolen bewaffneten Piraten vor Somalias Küste als auf Greta Thunberg und Menschen, die ein freies, selbstbestimmtes Leben anstreben und dem Status quo auch gegen Widerstände durch wagemutiges Denken und Handeln trotzen. So, wie sie es (nicht nur) von Führungskräften erwartet.

(red/mhk)

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