Deutschland

Berlin träumt von der Klima-Utopie

Keine Volksentscheid-Kampagne hatte so viel Geld wie die fürs Klima.
Keine Volksentscheid-Kampagne hatte so viel Geld wie die fürs Klima. IMAGO/A. Friedrichs
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Die Hauptstadt stimmt am Sonntag darüber ab, ob sie 15 Jahre früher klimaneutral werden soll als bisher geplant. Die Kampagne dafür hat rund 1,2 Millionen Euro gesammelt.

Berlin. Donnerstag, zehn Uhr, in einem Backsteinbau am Paul-Lincke-Ufer im hippen Bezirk Kreuzberg. Vor einem grünen Plakat steht ein Mann in Hemd und Sakko und spricht von seinen Träumen: Der vor nicht einmal drei Jahren still gelegte Berliner Flughafen Tegel soll wiederbelebt werden. Maschinen sollen keine mehr abheben, auch nicht mit klimaschonenden E-Fuels betankte.

Die Berliner sollen hier in eine riesige Röhre steigen, die unter Niedrigdruck steht und in der sie dann in Rekordgeschwindigkeit in eine andere Stadt geschossen werden. Eine Stunde bis nach Warschau, zum Beispiel. Hyperloop heißt die Utopie, die der Mann entwirft oder besser gesagt, mitfinanziert. Eine menschliche Rohrpost, die einmal die wichtigsten europäischen Städte verbinden soll. Energiesparend, leise, mehr oder weniger klimaneutral.

„Eine einmalige Chance“

Der Investor, der diese Geschichte erzählt, heißt Jochen Wermuth, 53, Deutscher. In den Neunzigerjahren beriet er das russische Finanzministerium, arbeitete für die Deutsche Bank. Im vergangenen Jahrzehnt steckte er einen Großteil seines Geldes in grüne Technologien. Er spendete auch für die grüne Partei in Deutschland. Nun ist er einer der Financiers eines Bündnisses, das man zum Vorbild für andere Städte machen will, auch für Wien. Was sie vorschlagen, gilt den einen als vollkommen weltfremd. Den anderen als Utopie, eine Hoffnung, wie die Geschichte mit der Rohrpost.

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