Interview

Kardinal Schönborn: „Der Glaube ist schwieriger geworden“

Kardinal Christoph Schönborn: „,Und du wirst sehen, dass alles, alles gut wird.‘ Das ist für mich eigentlich der Glaube.“
Kardinal Christoph Schönborn: „,Und du wirst sehen, dass alles, alles gut wird.‘ Das ist für mich eigentlich der Glaube.“ Die Presse/Clemens Fabry
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Tiefe, sehr persönliche Einblicke in sein Glaubensleben gewährt der Wiener Erzbischof, Kardinal Christoph Schönborn, im Interview. Wie ändert sich der Glaube mit zunehmendem Alter? Oder hat er sich seinen Kindheitsglauben erhalten?

Über Sie ist zu hören, Sie hätten sich Ihren Kindheitsglauben erhalten. Ist das richtig oder gut erfunden?

Christoph Schönborn: Ich weiß nicht, was man unter Kindheitsglauben versteht, denn Glaube ist Glaube. Mir stellt sich die schlichte Frage: Was hat mich als Kind oder als Jugendlicher bewegt, wenn ich in eine Kirche gekommen bin und die geheimnisvolle Präsenz gespürt habe, und was ist heute anders geworden? Die Art zu glauben verändert sich, wie die Art des Lebens sich verändert von der Kindheit zur Jugend zum Alter. Aber die Sache bleibt dieselbe. Ich hatte meine ersten bewussten Glaubenserlebnisse mit elf Jahren. Was ich damals geglaubt habe, wenn ich in die Messe gegangen bin, ministriert habe und heute die Messe feiere – substanziell ist es nicht anders. Manchmal habe ich den Eindruck, der Glaube ist ein bisschen schwieriger geworden im Lauf der Jahre.

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