Seilschaften

Die Netzwerke der Macht

Mitglieder verschiedener Studentenverbindungen in Vollwichs, wie sie nur zu besonders feierlichen Anlässen getragen wird.
Mitglieder verschiedener Studentenverbindungen in Vollwichs, wie sie nur zu besonders feierlichen Anlässen getragen wird. Karl Schöndorfer / picturedesk.c
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Früher basierten Seilschaften auf Loyalität und Weltanschauung, heute geht es um Deals. Die alten Netzwerke kommen zusehends unter die Räder. Auch sie sind Globalisierungsverlierer.

Folien-Orgie, viel Geschwätz, aber kaum Resultate“, schrieb der Schweizer Wirtschaftsjournalist Lukas Hässig vor etwa zwei Jahren über die vielen Berater in der Großbank UBS. Hässig leitet das Onlinemedium „Inside Paradeplatz“, wurde vielfach für seine Expertise ausgezeichnet, gilt aber in der Bankenwelt als „nicht unumstritten“. Der Paradeplatz in Zürich ist bekanntlich Sitz der beiden größten Schweizer Banken, der UBS und der Credit Suisse. Mittlerweile ist es ja nur noch eine Bank. Die UBS musste ihre Konkurrentin auffangen, um eine weltweite Kettenreaktion wie einst bei der Lehman-Pleite zu verhindern. Dass man zwei riesige Banken unter diesen Umständen an einem Wochenende fusioniert, klingt unglaublich und passt so gar nicht zur oft zitierten Schweizer Behäbigkeit.

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Da trifft es sich gut, dass UBS und Credit Suisse bei aller Konkurrenz zumindest eines gemeinsam haben: Beide Banken setzen intensiv auf das Beratungsunternehmen McKinsey. Bei der Credit Suisse hatten die „Mackies“, so munkelt man, spätestens das Sagen, als Ulrich Körner Konzernchef wurde. Wie es der Zufall will, war er einst selbst bei McKinsey tätig, bevor er eine steile Bankerkarriere einschlug. Vor der Credit Suisse leitete er das Asset Management der UBS – und setzte stark auf den Input des US-amerikanischen Beratungsunternehmens.

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