Der Kampf der Frauen

Warum Khabat Ibrahim Syrien nicht verlassen will

Die Kurdin leitet Sozialprojekte, hilft Vertriebenen in Nordsyrien, dolmetscht, fotografiert. Und bleibt optimistisch – trotz der Luftangriffe und des Extremismus.

Khabat Ibrahim (31) hat viele Jobs. Fixerin ist einer davon. Sie organisiert und übersetzt für internationale Journalisten. Sie beherrscht nämlich Englisch, Kurdisch und Arabisch. Und sie kennt den Norden Syriens wie ihre Westentasche – und im Norden Syriens Gott und die Welt. Manche Journalisten wollen verstehen, wie das politische System funktioniert, wissen, wie viel PKK noch in der kurdischen Selbstverwaltung steckt. Andere interessieren sich hauptsächlich für den IS, für die großen Gefängnisse und Camps mit Frauen und Kindern – und die „Schläfer-Zellen“, alle paar Monate werden Verdächtige verhaftet. Für die türkischen Drohnen und Luftangriffe interessierten sich auch ab und zu internationale Journalisten, sagt Khabat.

Über eine kleine österreichische Hilfsorganisation mit dem Namen „you are welcome“ leistet das österreichische Gesundheitsministerium einen kleinen Beitrag für eine Prothesenklinik in der Stadt Qamischli. Menschen, die eine Prothese brauchen, bekommen sie hier umsonst. Das ist Gold wert, in einem Land, in dem beinahe jede Familie Verwundete, Verstümmelte und Tote zu beklagen hat. Khabat Ibrahim ist die Koordinatorin des Projektes.


Außerdem baut sie gerade ein Krankenhaus, rund zwei Stunden von Qamischli entfernt. Sie managt das Projekt. Sie ist Mädchen für alles bei den „free burma rangers“, einer christlichen Hilfsorganisation, deren Mitarbeiter ehrenamtlich tätig sind, auch Khabat. Die Frau ist für jeden Schritt verantwortlich: Gerade werden elektrische Leitungen verlegt – zum eigenen Generator. Von denen gibt es viele, Strom fließt nur rund zwei Stunden pro Tag. Überall laufen Dieselgeneratoren. Es ist laut und die Luft ist miserabel.

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