Interview

Der Anwalt, der die Beweise gegen Putin lieferte: "Sie prahlen mit Kindesentführungen"

Russland will ukrainische Kinder mit Gewalt in kleine, russische Patrioten verwandeln. Und dadurch ukrainische Kultur zerstören.
Russland will ukrainische Kinder mit Gewalt in kleine, russische Patrioten verwandeln. Und dadurch ukrainische Kultur zerstören. AFP via Getty Images
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Der Raub ukrainischer Kinder ist laut Menschenrechtsanwalt Gabriel Sebbah Genozid. Er schickte die Beweise nach Den Haag. Und erklärt, wie Putin dafür belangt werden kann.

Die russische Regierung raubt Kinder. Tausende, möglicherweise Zehntausende minderjährige Ukrainer sind seit Kriegsbeginn schon nach Russland verschleppt und dort in Umerziehungslager gesteckt worden: Der Kreml will die Kleinen in russische „Patrioten“ verwandeln, um sie später zur Adoption freizugeben. Moskau leugnet die Deportationen nicht einmal.

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Der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag (IStGH) klagte Wladimir Putin persönlich für dieses Kriegsverbrechen an und erließ einen Haftbefehl, ebenso wie für seine „Kinderrechtsbeauftragte“, Maria Lwowa-Belowa. Davor hatten UNO, das Tribunal selbst, die ukrainische Regierung und Menschenrechtsorganisationen monatelang Beweise zusammengetragen. In Frankreich sammelt Pour l'Ukraine, leur liberté et la nôtre, eine Gruppe bekannter Wissenschaftler und Künstler, Belege für den Kinderraub. In ihrem Namen schickte die Pariser Kanzlei Vigo von Staranwalt Emmanuel Daoud im Dezember die Dokumentation nach Den Haag und bat um Ermittlungen – wegen Genozids. „Die Presse“ sprach mit Vigo-Menschenrechtsanwalt Gabriel Sebbah, der mit Daoud den Fall betreut.

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