Druck

Honduras beugt sich China und bricht Beziehungen zu Taiwan ab

Die kommunistische Führung in Peking gestattet keinem Land, Beziehungen sowohl mit der Volksrepublik als auch mit Taiwan zu unterhalten.

Honduras hat die diplomatischen Beziehungen zu Taiwan abgebrochen und damit eine Forderung Chinas erfüllt, das die Inselrepublik als Teil des eigenen Staatsgebiets betrachtet. Die Regierung des mittelamerikanischen Landes erkenne die Regierung der kommunistischen Volksrepublik China als einzigen legitimen Repräsentanten für ganz China an, teilte das Außenministerium des mittelamerikanischen Landes am Samstag mit.

Damit verliert Taiwan einen weiteren diplomatischen Verbündeten auf dem internationalen Parkett.

Ein-China-Doktrin

Die Regierung in Tegucigalpa hatte den Schritt vor wenigen Tagen angekündigt. Sie will vor allem aus wirtschaftlichen Gründen Beziehungen zu China aufnehmen, das im Gegenzug den Abbruch der Beziehungen zu Taiwan verlangt. Mit ihrer Ein-China-Doktrin erlaubt die kommunistische Führung in Peking keinem Land, Beziehungen sowohl mit der Volksrepublik als auch mit Taiwan zu unterhalten. Auch Deutschland unterhält nur eine inoffizielle Vertretung in Taipeh.

Taiwan hat seit 1949 eine unabhängige Regierung, aber China betrachtet die Insel als Teil seines Territoriums und lehnt jede Form offizieller diplomatischer Kontakte zwischen Taiwan und anderen Ländern ab. Peking intensiviert seit einigen Jahren seine Kampagne, Taiwan international zu isolieren. Weltweit gibt es nur noch 13 Länder, die die demokratische Inselrepublik Taiwan diplomatisch anerkennen - darunter kleine Pazifikstaaten, Karibikinseln, einige Länder in Mittelamerika und der Vatikan.

(APA/dpa)

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