Für Neoom-Gründer Walter Kreisel war die Welt von klein auf dazu da, um Wertschöpfung zu kreieren. Auch seine Kinder sollen früh lernen, wie Geld funktioniert, damit sie es einmal „spielen können wie ein Instrument“.
Die Presse: Im vergangenen Jahr hat ganz Österreich gelernt, was eine Kilowattstunde Strom ist und wie viel sie kostet. Mit Ihrer Firma Neoom helfen Sie Menschen, sich mit Solaranlagen und Stromspeichern unabhängiger von stark schwankenden Strompreisen zu machen. War der Ansturm in der Energiekrise groß?
Walter Kreisel: Absolut. Nicht nur bei Privaten zu Hause. Wir haben etwa einen Bäcker im Ort, der zahlt jahrelang sehr viel für Gas, um sein Kernprodukt zu erzeugen, und braucht dann noch Benzin, um seine Semmeln auszuliefern. Und alle Standesvertreter reden ihm ein, er soll nichts tun und lieber gegen die Energiewende wettern. Jetzt kommt er zu uns und sagt: Ich verstehe, was ihr macht. Ihr helft mir, Strom zu erzeugen, zu speichern, die Kosten und meinen CO2-Fußabdruck pro Semmerl zu senken. Und siehe da, er steigt um, ist unabhängiger und verdient plötzlich auch mehr Geld pro Semmerl als vorher.