Die letzte Diagonale unter der Leitung von Peter Schernhuber und Sebastian Höglinger machte Ernst mit dem Generationenwechsel in der heimischen Filmbranche.
Die Konkurrenz zum Kinoprogramm hat sich im Grazer Annenhof-Multiplex mitten ins feindliche Territorium hingepflanzt. Da steht ein schwarzes Zelthaus im Foyer, der Einlass lockt: „Wollen Sie ins Wunderland?“ Wer nicht. Also rein! Drinnen Lichterketten, gespannte Laken mit Dschungelmuster und eine Kuscheltierlandschaft: Bär, Affe, Krake, Dino. Und Hai.
Das Wunder kommt in Form einer Virtual-Reality-Brille, mit der man Kurdwin Ayubs neuen VR-Kurzfilm für das Schauspielhaus Graz sehen kann, namens – genau – „Wunderland“. Der Titel trügt, das 360°-Dramolett versetzt in die Perspektive eines Babys, dessen Millennial-Eltern im verkappten Clinch liegen: Während die Mama am Kunstmarkt reüssiert, schnippelt Papa gefrustet Karotten. Auch verkehrte Geschlechterrollen garantieren kein häusliches Glück. Missmut gärt, das Kind träumt von Gestalten, die Maden statt Tränen vergießen.