Gastronomie

Falstaff Guide 2023: Amador erstmals bestes Restaurant

Im neuen Restaurantguide erreicht Amador 100 Punkte
Im neuen Restaurantguide erreicht Amador 100 PunkteALEX HALADA
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Im neuen Restaurantguide erreicht Juan Amador 100 Punkte, ex aequo mit dem Dauersieger Steirereck. Auch sonst hat sich einiges getan.

Es ist paradox: Er ist mit drei Michelinsternen dekoriert – und in den heimischen Gourmetführern üblicherweise trotzdem nicht auf Platz seins: Spitzenkoch Juan Amador mit seinem Restaurant in Wien-Döbling. Im aktuellen Falstaff-Restaurantguide ist der deutsch-spanische Spitzenkoch nun endlich (auch) ganz vorne: Neben dem Steirereck hat Amador erstmals die Höchstwertung von 100 Punkten bekommen.

„Ich denke, der Durchbruch für Amador ist höchst fällig gewesen und hoch verdient“, sagt Falstaff-Herausgeber Wolfgang Rosam zur „Presse“. Sein Restaurant sei zwar klein, es sei teuer. „Aber der Mann kocht schon in einer anderen Galaxie. Er ist Weltklasse.“ Das haben offenbar nun auch die rund 20.000 Mitglieder des Falstaff-Gourmetclubs gewürdigt: Der Guide – der die insgesamt 2000 besten Adressen in ganz Österreich listet, vom Gourmetrestaurant bis zum Beisl – basiert auf ihren Stimmen, insgesamt waren das diesmal fast 250.000.

Fünf Mal 99 Punkte

Auf Amador und das Steirereck von Heinz und Birgit Reitbauer folgen gleich fünf Restaurants mit jeweils 99 Punkten: Das Gourmetrestaurant Hubert Wallner in Dellach (Kärnten), Ikarus im Hangar 7 (Salzburg), das Landhaus Bacher in Mautern (NÖ), Mraz und Sohn (Wien) sowie das Restaurant der Brüder Obauer in Werfen (Salzburg), danach weitere sieben Restaurants mit 98 Punkten.

In den Bundesländern hat sich einiges getan: Im Burgenland etwa hat der Taubenkobel das Gut Purbach von Max Stiegl überholt (96 Punkte), in Oberösterreich ist nun Lukas Nagl mit dem Restaurant Bootshaus in Traunkichen vor dem Ois im Mühltalhof in Neufelden (98 Punkte), das beste Restaurant in Tirol ist laut Falstaff nun Benjamin Parths Gourmetrestaurant Stüva in Ischgl (98 Punkte).

Erstaunlicher Gegentrend

Was Falstaff-Herausgeber Rosam dieses Jahr ganz besonders aufgefallen ist: Obwohl die Rahmenbedingungen noch schwieriger wurden, habe die Qualität nicht gelitten – im Gegenteil. „Das Stärkste ist, dass sich die Wahnsinnsproblematik am Arbeitsmarkt nochmal verschärft hat, aber es hat einen unglaublich erstaunlichen Gegentrend gegeben, der wohl auch damit zu tun hat, dass die Restaurants nicht mehr voll buchen: Die Qualität hat gar nicht gelitten. Da passiert eine enorme Anstrengung, das hätte ich nicht für möglich gehalten.“ Insgesamt konnten 538 Lokale ihre Position zum Vorjahr verbessern und 174 Betriebe sind erstmals unter den 2000 Besten mit dabei.

Die große Zahl an bewerteten Lokalen unterscheidet den Falstaff-Guide von anderen Restaurantführern. „Es geht nicht nur um die Elite“, sagt Rosam. Insofern finden sich in dem Restaurantführer nicht nur die Top-Adressen, sondern auch Beisl und Gasthäuser. A propos: Letztere sollte man durchaus unterstützen, meint Rosam im Hinblick auf die Pläne der neuen niederösterreichischen Landesregierung. „In der dörflichen Struktur spielt die Gastronomie natürlich eine entscheidende Rolle – aber man muss das großzügiger und zeitgemäßer anlegen und nicht nur Schnitzel und Schweinsbraten fördern.“

Appiano ist bestes Beisl

Für die weniger elitären Lokale gibt es im Guide auch gesonderte Auszeichnungen: Bestes Landgasthaus ist dieses Jahr im Falstaff-Guide das Gasthaus „Zum fröhlichen Arbeiter“ im burgenländischen Apetlon, zum besten Wiener Beisl wurde das „Appiano“ auf der Schottenbastei gekürt. Für das Lebenswerk wird die Familie Grabmer ausgezeichnet (Waldschänke, Grieskirchen), Gastronom des Jahres ist Josef Weghaupt (Joseph Brot), Sommelier des Jahres Hermann Botolen (Fuhrmann, Wien). Als Eröffnung des Jahres gilt der „Schwarze Adler“ von Johannes Nuding in Hall in Tirol.

Falstaff-Restaurantguide

Der Falstaff-Guide listet 2000 Adressen in ganz Österreich. Im Ranking ganz vorne: Steirereck und Restaurant Amador (100 Punkte), gefolgt vom Gourmetrestaurant Hubert Wallner (Kärnten), Ikarus (Salzburg), Landhaus Bacher (NÖ), Mraz und Sohn (Wien, Obauer (Salzburg, alle 99 Punkte). Weitere sieben Restaurants haben 98 Punkte: Bootshaus (OÖ), Forelle (Kärnten), Stüva (Tirol), Weinbank (Steiermark), Döllerer (Salzburg) Paznaunerstube (Tirol) und Silvio Nickol (Wien). Der Guide ist erhältlich am Kiosk, im Buchhandel und auf falstaff.at (15 Euro).

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