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Varta-Aktie springt um weit über zehn Prozent hoch

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Der Konzernumbau, dessen Finanzierung nun gesichert ist, scheint die Anleger zu überzeugen.

Die Aktie des deutschen Batterienherstellers Varta startete die Woche mit einem wahren Kurssprung. Das lange ausverkaufte Papier stieg um deutlich über zehn Prozent. Grund dafür ist die Einigung mit den Banken sowie dem Mehrheitseigentümer Montana Tech auf ein Umbaukonzept. Konkret war am Freitagabend nach Börsenschluss bekannt geworden, dass sich der zuletzt schwächelnde Batteriekonzern die Sanierung mit einer kurzfristigen Finanzierung gesichert hat.

Vom Hauptaktionär Montana Tech des österreichischen Investors Michael Tojner bekommt Varta über eine Kapitalerhöhung 50 Millionen Euro. Nun gehe es um eine Anpassung von Produktions- und Strukturkosten sowie um Investitionen in Wachstumsfelder wie Energiewende und E-Mobilität, teilte die Gesellschaft zum Wochenende mit. Damit würden die zentralen Voraussetzungen für eine Stabilisierung und eine langfristig positive Entwicklung des Konzerns geschaffen.

Das Konzept für den Umbau wurde Varta zufolge auf Basis eines Sanierungsgutachtens der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG erarbeitet. Der darin identifizierte kurzfristige Finanzierungsbedarf sei durch die gerade abgeschlossene Kapitalerhöhung gedeckt, hieß es weiter.

Aktie hat binnen zweier Jahre 88 Prozent verloren

Die Einigung mit den Banken sieht den Angaben zufolge auch eine Verlängerung der Finanzierung bis Ende 2026 und Änderungen der Kreditbedingungen vor. Sie stehe noch unter dem Gremienvorbehalt der Banken. Montana Tech seinerseits habe seinen mit den Banken vereinbarten Restrukturierungsbeitrag schon durch seine Teilnahme an der Kapitalerhöhung geleistet.

Das Umbaukonzept war Voraussetzung dafür, dass Tojners Gesellschaft Geld nachschießt. Die geplante Verwässerung ihrer Anteile hatte die Anleger vor einer Woche vergrault. Die seit Jahresbeginn eingefahrenen Kursgewinne der Aktie hatten sich damit pulverisiert. Seit dem Hoch von vor über zwei Jahren hat das Papier 88 Prozent verloren.

So ringt das Unternehmen schon länger mit einer Nachfrageschwäche bei den einst so wachstumsstarken Lithium-Ionen-Knopfzellen, die etwa in Kopfhörern verbaut werden. Zudem verschlang die eigene E-Auto-Batteriezelle V4Drive reichlich Geld.

Am 26. April will Varta seine Zahlen für das Geschäftsjahr 2022 vorlegen – fast einen Monat später als geplant.

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