EM-Qualifikation

Die gerade noch verhinderte ÖFB-Blamage

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Österreichs Auswahl besiegt Außenseiter Estland mit 2:1, muss aber lang einem Rückstand hinterherlaufen.

Österreichs Fußball-Nationalteam hat am Montag den zweiten Sieg im zweiten Spiel dieser EM-Qualifikation eingefahren. Die ÖFB-Auswahl setzte sich in Linz gegen Estland mit 2:1 durch, hatte dabei aber viel mehr Mühe als erwartet. Der Außenseiter ging durch Rauno Sappinen (25.) in Führung, Florian Kainz (68.) und Michael Gregoritsch (88.), der in der 17. Minute einen Elfer vergeben hatte, sorgten noch für die Wende. Damit führt Österreich die Tabelle der Gruppe F weiterhin an.

Weiter geht es mit dem Auswärtsmatch in Belgien (17. Juni) und dem Heimspiel gegen Schweden im Wiener Happel-Stadion (20. Juni). Rot-Weiß-Rot holte den vierten Länderspiel-Sieg in Folge - zuletzt gelangen im Herbst 2020 sogar fünf Erfolge - und startete erstmals seit 2010 mit zwei Dreiern in eine Quali. Im Gegensatz zum 4:1 am Freitag gegen Aserbaidschan wussten die Österreicher gegen die Nummer 109 der Weltrangliste aber nicht zu überzeugen und kamen vor 16.500 Zuschauern in der ausverkauften Linzer Arena gerade noch ohne blamablen Punkteverlust davon.

Neben Marko Arnautovic, Xaver Schlager oder Maximilian Wöber musste Teamchef Ralf Rangnick auch auf Gernot Trauner verzichten. Der Feyenoord-Profi fiel wegen einer Knieblessur aus, an seiner Stelle kam Salernitana-Verteidiger Flavius Daniliuc zu seinem ersten Länderspiel-Einsatz und avancierte zum sechsten Debütanten seit Rangnicks Amtsantritt. Marcel Sabitzer war wegen leichter Kniebeschwerden Ersatz, auch David Alaba saß zunächst auf der Bank - daher führte Konrad Laimer die ÖFB-Truppe als Kapitän aufs Feld.

Vergebene Hochkaräter

Die Österreicher begannen druckvoll, ließen jedoch in der Anfangsphase jene Chancen aus, deren Verwertung einen stressfreieren Abend bedeutet hätten. Nach einem missglückten Abschlag des estnischen Goalies Karl Hein hatte Patrick Wimmer, das leere Tor vor sich, schoss aber aus eher spitzem Winkel und rund 30 Metern relativ klar daneben (3.). Wenige Sekunden später tauchte Christoph Baumgartner nach einem schnell abgespielten Freistoß allein im Sechzehner auf, sein flacher Schuss fand aber weder einen Abnehmer noch den Weg ins Tor.

Spätestens in der 17. Minute hätte es 1:0 für Österreich stehen müssen. Gregoritsch wurde im Strafraum von Vlasiy Sinyavskiy gelegt, den dafür verhängten Strafstoß setzte der Gefoulte an die Latte. Die Strafe dafür folgte acht Minuten danach: Die Esten schlugen einen Freistoß fast von der Mittellinie hoch in den österreichischen Sechzehner, Dejan Ljubicic und Baumgartner gemeinsam und Nicolas Seiwald verloren Kopfballduelle, plötzlich kam Sappinen am Fünfer frei zum Schuss - und bedankte sich mit dem Führungstor für die Gäste.

Der Schock bei den Hausherren saß sichtlich tief, denn sie brachten bis zur Pause keinen ernst zu nehmenden Angriff mehr zustande. Einzige Ausbeute blieben harmlose Kopfbälle von Stefan Posch (35.) und Gregoritsch (38.). Rangnick reagierte zur Pause, brachte Alaba und Junior Adamu für Daniliuc und Dejan Ljubicic. Vorerst schauten lediglich Fehlschüsse von Gregoritsch (48., 54.) heraus.

Steigender Druck

Nach rund einer Stunde wurde der Druck der Österreicher größer. Adamu köpfelte nach Pass von Alaba genau auf Hein, anstatt für mitgelaufene Kollegen abzulegen (61.). Baumgartner scheiterte ebenso an Hein (63.) wie der eingewechselte Kainz mit der zu diesem Zeitpunkt besten ÖFB-Chance seit dem Seitenwechsel (64.).

Dem Köln-Legionär gelang schließlich doch noch das wichtige 1:1. Hein wehrte einen Posch-Schuss kurz ab, Kainz traf per Flachschuss ins kurze Eck und jubelte im 23. Länderspiel über seinen Premierentreffer. Das ÖFB-Team warf in der Folge alles nach vorne, Adamu jagte einen Volley aus kurzer Distanz weit drüber (78.). Der "Lucky Punch" glückte Gregoritsch - der Freiburg-Stürmer war nach Vorlage von Baumgartner mit einem abgefälschten Schuss auf Elfer-Höhe erfolgreich.

(APA)

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