Kommentar: Braucht der Sport Tragödien?

Nein. Nicht der Sport hat ein Problem, sondern jene, die sich an schweren Stürzen ergötzen.

Hans Grugger war noch nicht im Spital, da wurden Fotos seines schweren Sturzes bereits im Internet von hunderten Menschen heruntergeladen und begafft. Bis zum späten Nachmittag hatten die Bilder weltweit Tausende gesehen. Zu diesem Zeitpunkt kämpfte ein Ärzteteam der Universitätsklinik Innsbruck im Operationssaal um Hans Grugger, dessen schwere Kopfverletzungen lebensbedrohend waren.

Eine Diskussion über die Gefahr des Sports ist müßig. Skirennsport ist lebensgefährlich. Aber auch „Wetten dass...?" ist lebensgefährlich, Kind zu sein in Österreich ist lebensgefährlich. Das Problem ist nicht der Sport. Die Athleten wissen um ihr Risiko. Echte Sportfreunde wollen spannende Rennen sehen und keine Stürze. Das Problem sind jene, die sich von derart schrecklichen Ereignissen magisch angezogen fühlen: Das sind nicht nur die Gaffer, sondern auch die Moralapostel.

E-Mails an: gerhard.hofer@diepresse.com

("Die Presse", Printausgabe vom 21. Jänner)

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