Wahlkampf

GRAS setzen bei ÖH-Wahl auf Klima und Antidiskriminierung

Spitzenkandidatin Sarah Rossmann und Grünen-Klubobfrau Sigrid Maurer
Spitzenkandidatin Sarah Rossmann und Grünen-Klubobfrau Sigrid Maurer APA/HELMUT FOHRINGER
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Spitzenkandidatin Sarah Rossmann sagt außerdem dem "Hetero-Cis-Patriarchat" den Kampf an.

Die Grünen und Alternativen StudentInnen (GRAS) setzen bei den von 9. bis 11. Mai stattfindenden Wahlen zur Österreichischen HochschülerInnenschaft (ÖH) wieder auf die Themen Klima und Antidiskriminierung. Als Spitzenkandidatin geht die 21-jährige steirische Lehramtsstudentin (Deutsch und Englisch) und Vorsitzende der HochschülerInnenschaft an der Uni Graz, Sarah Rossmann, ins Rennen. Wie bisher will man auch nach der Wahl in der ÖH-Exekutive vertreten sein.

An den Hochschulen müsse mit Hochdruck an der Emissionsreduktion gearbeitet werden, forderte Rossmann bei einer Pressekonferenz am Dienstag. Die Klimakrise soll in den Studienplänen verankert und das Klimaticket für Studentinnen und Studenten gratis werden.

"Hetero-Cis-Patriarchat" zerschlagen

Einen weiteren Schwerpunkt setzt die GRAS auch auf Gleichberechtigung: Diskriminierende Strukturen aller Art müssten beseitigt werden, so Rossmann. Unter anderem fordert man das Recht auf freie Namens- und Pronomenwahl, geschlechtergerechte Sprache, eine Stärkung der Gender Studies sowie Sensibilisierungskurse für Studierende wie Lehrende. Das "Hetero-Cis-Patriarchat" müsse zerschlagen werden. Rossmann verwies auch darauf, dass sie als ÖH-Vorsitzende in Graz die Umsetzung von Unisex-Toiletten realisiert habe - als Schritt zu mehr Inklusion an der Uni.

Studienrechtlich lehnen die GRAS Studiengebühren bzw. Zugangsbeschränkungen ab und wollen auch Voraussetzungsketten reduzieren sowie mehr Kurse am Abend und Wochenende. Außerdem brauche es eine starke Mitsprache aller Statusgruppen an den Hochschulen. Ändern will Rossmann auch das System an sich: "Hochschulen dienen nur noch als Ausbildungsmaschinen, aus denen die Studierenden möglichst schnell in den Arbeitsmarkt geschleust werden sollen. Warum sollte ein Bachelor in Byzantinistik weniger wert sein als einer in BWL?" Derzeit könnten manche Fächer aufgrund ihrer starken Drittmittelfinanzierung bessere Bedingungen anbieten als andere.

Nach der Wahl strebt man erneut eine Beteiligung an der ÖH-Exekutive an, derzeit stellen die GRAS mit Keya Baier die ÖH-Vorsitzende. Die derzeitige Koalition aus GRAS, Verband Sozialistischer StudentInnen (VSStÖ) und Fachschaftslisten (FLÖ) habe gute Arbeit geleistet, so Rossmann.

Auf einen Blick

Sarah Rossmann wurde am 9.9.2001 geboren und wuchs in Kirchbach (Steiermark) auf, wo sie sich ehrenamtlich beim Roten Kreuz engagierte. In der GRAS arbeitet sie seit 2019 mit, in die Studentenvertretung kam sie aufgrund von Diskriminierungserfahrungen als bisexuelle Frau. Erste Station war das Referat für feministische Politik der HochschülerInnenschaft an der Uni Graz. Seit Juli 2022 ist sie dort ÖH-Vorsitzende.

Die GRAS verfügen in der 55-köpfigen ÖH-Bundesvertretung über zwölf Mandate. Stärkste Fraktion ist der VSStÖ mit 14 Mandaten, gleichauf mit der GRAS liegt die VP-nahe AktionsGemeinschaft (AG) mit ebenfalls zwölf Sitzen. Die Junos Studierenden sowie die FLÖ kommen auf je sechs Mandate. Zwei konkurrierende Kommunistische StudentInnenverbände (KSV LiLi bzw. KSV Kommunistische Jugend/KJÖ) haben je zwei Mandate, über den letzten Sitz verfügt der Ring Freiheitlicher Studenten (RFS).

(APA)

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