Wiener Ansichten

Schwarzenbergplatz: Wo Amerikaner Moderne finden

(c) Wolfgang Freitag
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Wien? Eine „classical city, modernized“. Meint das „Time Magazine“. Doch was heißt schon „modernized“?

Nicht immer gehört zusammen, was zusammenfindet. Wer wollte schon behaupten, die Pyramiden von Gizeh, der französisch-polynesische Tuamotu-Archipel und diese gewisse Stadt an der Donau, Deutschsprachigen als Wien bekannt, gehörten in eins, abgesehen von dem Planeten, auf dem sie liegen? Und doch, zusammengefunden haben sie, sogar jenseits solch eher peripherer Gemeinsamkeit – auf der aktuellen Liste der „World's Greatest Places“.

(c) Wolfgang Freitag

Alljährlich sind die internationalen Beiträger des US-amerikanischen „Time Magazine“ aufgerufen, jene 50 Reiseziele zu nominieren, die in den anstehenden Monaten Mann und Frau von weiter Welt zu interessieren haben; und dass sich in dieser notorisch bunten Mischkulanz heuer Wien findet, muss nicht überraschen: Eine Stadt, die ebenso regelmäßig als die lebenswerteste gefeiert wie als unfreundlichste verdammt wird, die sollte man schon einmal gesehen haben.
Freilich, weder dies noch jenes ist es, was Wien auf die „Time-Magazine“-Liste bringt, vielmehr sein Charakter als „classical city, modernized“. Und welche Wien-Ansicht ist es, die der Redaktion dafür idealtypisch scheint? Die gewählte Fotografie zeigt Altbekanntes: ein im Grunde beliebiges Wien-zur-Jahrhundertwende-Ensemble. Rechts ein Eck der französischen Botschaft, links den Gründerzeit-Dutzendblock Schwarzenbergplatz 11, im Zentrum Späthistoristisches in der Gußhausstraße 2. „Classical city“? Na ja, vielleicht. Doch was daran wäre „modernized“?

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