Fluglinien

Arbeitskampf droht: AUA-Personal lehnt Angebot von 12,3 Prozent ab

Austrian Airlines flights disrupted at Vienna International Airport in Schwechat.
Austrian Airlines flights disrupted at Vienna International Airport in Schwechat.REUTERS
  • Drucken

Die Pilotinnen und Piloten sowie Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter lehnten das Angebot der Fluglinie ab und treten für Verhandlungen bis Gründonnerstag ein. Kommt es zu keiner Einigung, droht ein Arbeitskampf.

Heute sind wegen einer Betriebsversammlung bei den Austrian Airlines (AUA) 110 Flüge ausgefallen. Bei der Versammlung des Bordpersonals haben die rund 1200 Anwesenden das Kollektivvertragsangebot der AUA einstimmig abgelehnt, wie Yvonne Heuber von der Gewerkschaft Vida betonte. Die Pilotinnen und Piloten sowie Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter treten für Verhandlungen bis Gründonnerstag (6. April) ein. Kommt es zu keiner Einigung, droht ein Arbeitskampf.

Laut AUA würden die Gehälter um mindestens zehn Prozent angehoben. Durch die Zusammenlegung von zwei Gehaltstabellen ergäbe sich aber eine durchschnittliche Gehaltserhöhung um 12,3 Prozent. Und für Flugbegleiter in den unteren Lohngruppen bedeute das Angebot sogar eine Einkommensverbesserung um bis zu 23 Prozent. Zusätzlich habe man den Gehaltsverzicht in Höhe von zehn Prozent um zwei Jahre früher als vereinbart beendet und für 2022 einen Teuerungsausgleich in Höhe von bis zu 3000 Euro bezahlt. Laut Gewerkschaft liegt aber nur ein Angebot über eine Gehaltserhöhung um zehn Prozent vor.

Gewerkschaft will KV nach gutem Ergebnis nachbessern

Zwar hat man sich bereits im Oktober 2022 auf einen Kollektivvertrag geeinigt. Allerdings stellte sich danach heraus, dass die AUA im dritten Quartal ein sehr gutes Ergebnis erzielt habe. Für zusätzlichen Unmut unter der Belegschaft sorgte, dass Führungskräfte für 2022 einen Bonus erhalten sollten. Daher wurden Nachverhandlungen begonnen.

Die AUA hingegen begründet die variablen Gehaltsbestandteile für Führungskräfte damit, dass diese Beschäftigten - meist Teamleiter - auf 17 Prozent ihres Gehaltes verzichtet hätten. Ohne die variable Vergütung läge deren Verzicht bei 30 Prozent. Für die Gewerkschaft Vida ein schwaches Argument. Schließlich würden die Führungskräfte deutlich mehr verdienen als Flugbegleiter, die zum Teil knapp 1900 Euro pro Monat bekommen würden.

Das Bordpersonal stimmte jedenfalls zu, ihren Forderungen mit einem Arbeitskampf Nachdruck zu verleihen, sollten die Verhandlungen bis zum 6. April (Gründonnerstag) kein Ergebnis bringen.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Luftfahrt

AUA sagt wegen Betriebsversammlung 102 Flüge ab

Betroffene Passagiere wurden bereits informiert und umgebucht, teilte die Fluglinie mit. Das Bordpersonal fordert wegen der hohen Inflation eine Nachbesserung des im Oktober abgeschlossenen Kollektivvertrags.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.