In Frauke Finsterwalders schmerzlicher Humoreske „Sisi & Ich“ tost eine toxische Dynamik zwischen Kaiserin Elisabeth und ihrer Hofdame. Warum sie kein Fan des Sisi-Museums ist, erklärt die Regisseurin im „Presse“-Gespräch.
Die Kaiserin wolle sehen, wie schnell sie laufen könne, sagt der Bedienstete zu Gräfin Irma, die soeben erschöpft auf Korfu angekommen ist. Für Verschnaufpausen ist keine Zeit: Hopp, hopp, schon läuft die Hofdame in spe Galopp, hin und her im blühenden Garten ihrer künftigen Vorgesetzten. Kein Spaß in der Hitze, im schweren Leinenrock, im Korsett.
Doch damit nicht genug: Es werden Barren aufgestellt, Irma muss springen wie ein Dressurpferd. Und fliegt völlig fertig, Gesicht voran, auf den steinernen Fliesenboden – zur diebischen Freude von Kaiserin Elisabeth, die dem Schauspiel von oben zusieht, durchs Fenster, versteckt hinter schwarzem Fächer.