Beim staatlichen Ölkonzern sind gigantische Geldsummen verschwunden. Der zuständige Minister hat dabei wie ein Pate agiert.
Ein Unberührbarer war er im Machtgefüge der bolivianischen Republik. Seit 2008 wurde Tareck El Aissami zu einer der zentralen Figuren im Venezuela des Hugo Chávez und des Nicolás Maduro. Als Studentenführer, Innenminister, Gouverneur, Vizepräsident, Wirtschaftsminister und zuletzt Erdölminister. Bis zu seinem Rücktritt in der Vorwoche. Den verkündete er kurz und bündig, via Twitter: „Aufgrund der eingeleiteten Ermittlungen wegen schwerer Korruptionsfälle habe ich die Entscheidung getroffen, als Erdölminister zurückzutreten, um diesen Prozess zu begleiten und voll und ganz zu unterstützen“.
Mit dem Minister verließen 19 Mitarbeiter ihre Schreibtische. Viele davon wurden gleich verhaftet. Der Grund soll eine gigantische Veruntreuung zu Lasten der staatlichen Ölgesellschaft Petróleos de Venezuela (PDVSA) sein. Drei Milliarden Dollar seien verschwunden, vermutet die offizielle Justiz.