Terror in Europa: Paketbomben und Selbstmordanschläge

(c) EPA (Javier Cebollada)
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Eine gesteigerte Aktivität von Linksextremen und von Angehörigen islamistischer Terrornetzwerke ist in den vergangenen Wochen zu erkennen. Vor allem die Weihnachtszeit verlief in Europa alles andere als ruhig.

Wien/Ag. Besonders ruhig und besinnlich verlief die Weihnachtszeit 2010 in Europa nicht. Einen Tag vor Weihnachten versetzten zwei Paketbomben-Anschläge auf ausländische Vertretungen in Rom die Stadtbürger in Aufregung. In der Schweizer und in der chilenischen Botschaft gingen Paketbomben hoch und verletzten zwei Mitarbeiter. Ein paar Tage später wurde ein Sprengsatz in der griechischen Botschaft entschärft.

Griechenland war auch der Schauplatz des nächsten Anschlags: Bei einem Anschlag auf ein Gerichtsgebäude entstand großer Sachschaden – Verletzte oder Tote gab es keine, da die Attentäter die Polizei vorgewarnt hatten. Wie in Rom tippen die Behörden auf linke oder anarchistische Gruppen als Urheber.

Nur durch einen Zufall gab es bei dem Selbstmordanschlag am 11. Dezember in Stockholm keine Opfer. Der Attentäter, der offenbar drei Monate lang im Irak ausgebildet worden war, starb. Ebenfalls über Verbindungen in islamistische Kreise dürften die Ende Dezember verhafteten mutmaßlichen Attentäter verfügen, die den Anschlag auf die dänische Zeitung „Jyllands-Posten“ planten. Drei in Dänemark inhaftierte Männer im Alter von 29, 30 und 44 Jahren sollen bis zum 27. Jänner in Isolationshaft bleiben. Ein vierter Verdächtiger, ein 37-jähriger Schwede tunesischer Herkunft, sitzt in Schweden in U-Haft.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.01.2011)

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