Euphorie und Aufbruchstimmung sehen anders aus: Die Koalition mit Rechtsrechts gefährdet das Kulturleben Niederösterreichs. Ist Erwin Prölls Erbe in Gefahr?
Irgendwer dreht sich immer im Grab um, könnte man sagen; diesmal halt Hermann Nitsch (1938–2022), den die Freiheitlichen zeitlebens angefeindet und besudelt haben. Aus Wien hat man das rot-pinke Postulat der dortigen „Fortschrittskoalition“ zwar auch schon länger nicht mehr gehört. Doch in St. Pölten kommt erst gar niemand auf die Idee, sich solche Marketingformulierungen aus den Fingern zu saugen. Niemand glaubt ernsthaft, dass das Arbeitsübereinkommen mit der freiheitlichen Rechtsaußenfraktion, für das sich die Volkspartei hergegeben hat, besonders fortschrittlich sein könnte.
Es wäre interessant, sich die ersten Bilder der neuen alten Landeshauptfrau und ihres Teams, von jemandem kommentieren zu lassen, der oder die sich auf die Deutung von Körpersprache versteht. Für mein Verständnis signalisiert diese nachgerade körperliche Schmerzen. Als habe sich die Volkspartei aus dem Pragmatismus des Machterhalts heraus mit dem Motto „Besser ois a Stein am Schädel“ abgefunden. Euphorie und Aufbruchstimmung sehen jedenfalls anders aus.
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Insgesamt verheißt das nichts Gutes. Die Dynamik, die Niederösterreich in den vergangenen Jahrzehnten ausgezeichnet hat, ist zumindest bedroht. Denn die FPÖ hat wiederholt bewiesen, dass sie eines beherrscht: die Stimmung zu vergiften.