Diplomatie

USA wittern eine geopolitische Chance in Afrika

REUTERS
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Eine Charmeoffensive von Vizepräsidentin Kamala Harris soll Boden gegenüber China und Russland gutmachen.

Auf Barack Obamas Spuren war Kamala Harris zu Tränen gerührt bei der Führung durch das Cape Coast Castle, eines der Forts im heutigen Ghana, von dem ab dem 17. Jahrhundert mehr als zwölf Millionen Afrikaner als Sklaven nach Amerika verschifft worden sind. Umso mehr, als der Touristenführer der US-Vizepräsidentin ein von Schmerz und Wehmut beseeltes Lied vorsang, das Frauen vor der Überfahrt hier intoniert hatten. Zusammengeballt hatten sie in den Verliesen geschmachtet und den Tod herbeigesehnt, was in einer Strophe anklingt: „Denn Tod bedeutet Freiheit.“

Der Tochter von Immigranten, einer gebürtigen Inderin und eines Jamaikaners, ging dieser Besuch bei der ersten Station ihres neuntägigen Afrika-Trips vor der Weiterreise nach Tansania und Sambia nahe. „Wir müssen uns an den Horror, der sich hier ereignet hat, immer erinnern. Es kann nicht verleugnet werden. Wir müssen Lehren aus der Geschichte ziehen“, sagte sie auch in Anspielung auf eine Debatte in den USA, wo einzelne, republikanisch dominierte Bundesstaaten das Thema Rassismus aus den Schulen verbannen.

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