In Österreich wird täglich eine Fläche von 16 Fußballfeldern neu in Anspruch genommen. So viel, dass die NGO Allrise jetzt die Republik Österreich auf Schadensersatz klagen will. Matthias Auer erklärt, wofür der Boden verwendet wird und wie man es besser machen könnte.
„Um einen effektiven Bodenschutz sicherzustellen, ist eine weitere Versiegelung der wertvollen Ressource Boden zu vermeiden.“ Dieser Satz stammt nicht aus dem aktuellen Klimabericht, sondern aus der Ära Schüssel I, man findet ihn in der „Nachhaltigkeitsstrategie des Bundes“ aus dem Jahr 2002.
Seither sind viele Bundeskanzler am Ballhausplatz ein- und wieder ausgezogen, und seither wurde in Österreich viel Boden versiegelt und viel Fläche neu in Anspruch genommen. So viel, dass die NGO Allrise jetzt die Republik Österreich auf Schadensersatz klagen will.
16 Fußballfelder pro Tag
Dabei sagt beispielsweise auch die aktuelle schwarz-grüne Bundesregierung, es sollten eigentlich nur mehr 2,5 Hektar Fläche pro Tag neu in Anspruch genommen werden. In den letzten drei Jahren waren es allerdings etwa 11 Hektar pro Tag, das entspricht einer Fläche von 16 Fußballfeldern. Gesetzliche Vorgaben dazu gibt es keine. Eine im Oktober 2021 von der damaligen Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger angekündigte Bodenschutzstrategie liegt bis heute nicht vor.
Wie gefährlich ist der hohe Flächenverbrauch tatsächlich? Kann eine Klimaklage der Bodenversiegelung Grenzen setzen? Und wo sollen wir die vielen Solaranlagen hinstellen, die wir für die Energiewende brauchen? „Wenn wir saubere, grüne Energie wollen, dann müssen wir ihr auch Platz machen“, meint Matthias Auer, Redakteur für Energie und Umwelt, im Gespräch.
Gast: Matthias Auer
Host: Christine Mayrhofer
Schnitt: Audiofunnel/Dominik Lanterdinger
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