Kunstlicht

Es ist so still um den Landbauer: Schlafen die Künstler in NÖ?

Das Schlaraffenland Niederösterreich wurde von Wiens Künstlerschaft freudig konsumiert. Aus dieser Komfortzone bewegt man sich ungern.

Ist es ein Zufall, dass nach zehn Jahren Ruhe ausgerechnet jetzt in Niederösterreich wieder aggressiv und öffentlich gegen die Kunst von Hermann Nitsch demonstriert wird? Wie am Samstag zur Eröffnung einer neuen Ausstellung vor dem Nitsch-Museum in Mistelbach? Das war nur eine Woche, nachdem Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner in die Koalition mit der FPÖ eingetreten ist, ein Schritt, mit dem niemand gerechnet hat, schon gar nicht die in den vergangenen Jahren scharenweise, fast exodusartig ins Waldviertel gezogene Wiener Kunstszene.

Aber warum hört man so wenig von diesen? Wo bleiben die Demonstrationen von ihrer Seite? Ihre öffentlichen Aufschreie? Ihre altruistischen Aktionen? Kann sich noch jemand erinnern an die Diskussionen, die 2000 auch die Künstlerinnen und Künstler erfasste, als Wolfgang Schüssel mit der FPÖ eine Regierung bildete? Etwa, ob man jetzt aus Anstand Land oder zumindest Posten verlassen oder gerade jetzt erst recht bleiben müsse, um Widerstand zu leisten? Außer Robert Menasse anscheinend niemand (der sich in der „Presse“ dazu ausführlich zu Wort meldete). Damals bot allerdings noch eine daran interessierte SPÖ den moralischen wie organisatorischen Hafen für der Künstler Empörung.

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