ÖH-Wahl

FLÖ werben mit Inklusion und mentaler Gesundheit

Als Spitzenkandidat geht Michael Pinter ins Rennen. Die unabhängigen Fachschaftslisten treten auch gegen Studiengebühren und Aufnahmeverfahren ein.

Die unabhängigen Fachschaftslisten Österreichs (FLÖ) wollen bei den ÖH-Wahlen vom 9. bis 11. Mai mit Klimaschutz, Diversität und psychosozialer Unterstützung punkten. Als Spitzenkandidat geht der 24-jährige Boku-Student Michael Pinter ins Rennen. Nach der Wahl wollen die FLÖ erneut Teil der Exekutive der ÖH-Bundesvertretung sein, sagte Pinter bei einer Pressekonferenz am Donnerstag.

Wichtig sei Pinter als "first generation student" ein freier und offener Zugang zu Bildung für all jene, die das möchten. Zentral dafür sei die öffentliche Ausfinanzierung von Hochschulen. Denn "nur wenn die Finanzierung langfristig sichergestellt ist, kann unabhängige Lehre und Forschung gewährleistet werden". Als FLÖ sei man deshalb auch gegen Studiengebühren oder Aufnahmeverfahren.

Vorreiterrolle im Kampf gegen die Klimakrise

Im Kampf gegen die Klimakrise sollen die Hochschulen eine Vorreiterrolle einnehmen. Als Studierende habe man die gesellschaftliche Verantwortung, sich für Maßnahmen gegen den Klimawandel an den und außerhalb der Hochschulen einzusetzen. Man fordere daher einen Strategieplan klimaneutrale Hochschulen bis 2030 und mehr Initiative von den Bildungseinrichtungen - etwa "Green Labs" in der Forschung, Ökostrom und Ausbau der erneuerbaren Energieträger.

Wichtig sei Pinter, Hochschulen inklusiver zu gestalten. Dazu brauche es einerseits einen Ausbau der kassenfinanzierten Therapieplätze und psychosozialen Anlaufstellen an den Hochschulen, andererseits verpflichtende Schulungen gegen diskriminierendes Verhalten für Lehrende, eine Anlaufstelle für queere Personen an jeder Hochschule und leichterer Zugang zur Namensänderung. Außerdem müssten Unisex-Toiletten zur Verfügung stehen.

Nicht angebracht sei es, die Mindeststudiendauer als Grundlage dafür heranzuziehen, ob man Beihilfen bekommt oder nicht. Stattdessen sollte für die Berechnung die durchschnittliche Studiendauer plus Toleranzsemester herangezogen werden. Außerdem sollten Altersgrenzen sowohl für Beihilfen als auch für studentische Vergünstigungen abgeschafft werden.

„Im Team zu arbeiten“ 

Der 24-jährige gebürtige Burgenländer lebt seit 2017 in Wien und studiert derzeit an der Universität für Bodenkultur (BOKU) im Master Biotechnology. Seit 2021 ist er im Vorsitzteam, seit 2022 Vorsitzender der HochschülerInnenschaft an der Boku. Dort habe er gelernt, "im Team zu arbeiten und gegen starre Systeme an der Hochschule anzukämpfen". Generell sei es das Ziel, die Sichtbarkeit und damit den Stellenwert der ÖH unter Studierenden, aber auch in der Politik zu vergrößern, so Pinter.

Nach der Wahl möchte man erneut Teil einer "linken" ÖH-Exekutive sein. Derzeit stellen die GRAS mit Keya Baier die ÖH-Vorsitzende. Die Zusammenarbeit in der Koalition aus GRAS, dem Verband Sozialistischer StudentInnen (VSStÖ) und FLÖ habe in den vergangenen beiden Jahren gut funktioniert, sagte Pinter. Der FLÖ sei, im Gegensatz zu manch anderer Liste, "ungebundenes und selbstbestimmtes Handeln möglich, weil wir keine politische Partei im Hintergrund haben".

Derzeit verfügen die FLÖ in der 55-köpfigen ÖH-Bundesvertretung über sechs Sitze. Stärkste Fraktion ist der Verband Sozialistischer StudentInnen (VSStÖ) mit 14 Mandaten. Es folgen die Grünen und Alternativen StudentInnen (GRAS) sowie die ÖVP-nahe AktionsGemeinschaft (AG) mit je zwölf Sitzen. Wie die FLÖ kommen die Jungen Liberalen Studierenden (JUNOS) auf sechs Mandate. Zwei konkurrierende Kommunistische StudentInnenverbände (KSV LiLi bzw. KSV Kommunistische Jugend/KJÖ) haben je zwei Mandate, über den letzten Sitz verfügt der Ring Freiheitlicher Studenten (RFS).

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.