Hotelkette

Salzburger Hotel kündigt Personal nach geplanter Betriebsratsgründung

Drei Beschäftigte einer deutschen Hotelkette wurden laut Gewerkschaft noch am Tag der Kundmachung zur Versammlung für die Betriebsratsgründung gekündigt. Das Unternehmen weist den Vorwurf zurück. Die Kündigungen seien arbeitsrechtlich beziehungsweise betriebsbedingt erfolgt.

Laut der Gewerkschaft vida hat die deutsche Hotelkette "H-Hotels" drei Beschäftigte von zwei Hotels in der Stadt Salzburg gekündigt, weil diese einen Betriebsrat gründen wollten. "Wir unterstützen die Kolleginnen und Kollegen selbstverständlich juristisch, um diese Motiv-Kündigungen zu bekämpfen", erklärte am Donnerstag vida-Landesvorsitzender Friedrich Schinagl in einer Aussendung. Das Unternehmen weist den Vorwurf zurück.

Die kritisierte Hotelkette erklärte gegenüber Medien, man habe zu keiner Zeit Beschäftigte im Zusammenhang mit einer geplanten Gründung eines Betriebsrats gekündigt. Die Kündigungen seien arbeitsrechtlich beziehungsweise betriebsbedingt erfolgt.

Laut Gewerkschaft wurden die drei Personen noch am Tag der Kundmachung zur Einberufung einer Versammlung für die Betriebsratsgründung vom lokalen General Manager gekündigt und mit einem sofortigen Betretungsverbot belegt. Am 21. März zur Mittagszeit sei die Einladung zur Versammlung verschickt worden, und um 14.00 Uhr sei bereits die Kündigung und das Betretungsverbot am Tisch der drei Beschäftigten gelegen, empörte sich Kajetan Uriach, Landesgeschäftsführer der Gewerkschaft vida in Salzburg.

Langjährige Mitarbeiter betroffen

Von der Kündigung betroffen seien eine Mitarbeiterin, die bereits zehn Jahre in dem Unternehmen gearbeitet habe, und zwei langjährige Mitarbeiter, die zum Teil Führungspositionen übernommen hatten. Der Landesgeschäftsführer gab zu bedenken, dass die H-Hotels im eigenen Leitbild mit gegenseitiger Wertschätzung, Respekt, Ehrlichkeit und Anerkennung werben würden. "Das Verhalten in der Causa Betriebsratsgründung passt aber nicht zu diesen Schlagworten."

Schinagl bezeichnete das Verhalten der Hotelkette als "extrem irritierend". Denn die Rechtslage sei klar. Ab fünf Beschäftigten habe man in Österreich das Recht, einen Betriebsrat zu gründen.

Immer wieder versuchten Betriebe, Eigentümer oder Geschäftsführer, dieses per Arbeitsverfassungsgesetz verbriefte Recht auszuhebeln. Andere sehr renommierte Betriebe der Luxushotelklasse, aber auch Hotelketten würden hingegen auf die Kraft der Arbeitnehmervertretung durch Betriebsräte setzen und profitierten von der Zusammenarbeit mit ihnen. "Denn nur ein Betrieb mit zufriedenen MitarbeiterInnen hat auch zufriedene Gäste."

(APA)

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