Im Bundestag bestach der König mit seinem Deutsch – und erwarb so viele Sympathien.
Der Plenarsaal unter der Reichstagskuppel des britischen Architekten Norman Foster war dicht gefüllt. Den historischen Moment, die Premiere eines britischen Monarchen im deutschen Bundestag, wollte sich auch Olaf Scholz nicht entgehen lassen. Das Staatsbankett im Schloss Bellevue hatte der Kanzler geschwänzt - im Gegensatz zu Vizekanzler Robert Habeck, Finanzminister Christian Lindner, Angela Merkel oder Ex-Präsident Joachim Gauck.
Und König Charles, der schon einmal vor zweieinhalb Jahren eine Versöhnungsrede im Parlament in Berlin gehalten hatte, enttäuschte die Erwartungen nicht. Er sprach abwechselnd in Deutsch mit leichtem Akzent und Englisch – womit er sich allein schon die Sympathien der Gastgeber erwarb. Und erst recht, als er sich für die Beileidskundgebungen zum Tod seiner Mutter bedankt, die einen „speziellen Platz im Herzen der Deutschen“ eingenommen habe. Charles selbst hat das Land rund 40 Mal besucht, erstmals als 13-Jähriger an der Seite seines Vaters.