Der auf der Streif gestürzte Skirennläufer Hans Grugger ist nach einer fünfstündigen Not-Operation derzeit nicht in akuter Lebensgefahr. Entwarnung gibt es aber noch nicht.
Der am Donnerstag im Abfahrtstraining auf der Kitzbüheler Streif gestürzte österreichische Skirennläufer Hans Grugger (29) hat die Nacht ohne Komplikationen auf der neurochirurgischen Intensivstation der Universitätsklinik Innsbruck verbracht. Das teilte der Österreichische Skiverband (ÖSV) Freitagfrüh in einer Aussendung mit.
Am Freitagvormittag nahm das Ärzteteam vor Dutzenden Journalisten Stellung zum Gesundheitszustand von Hans Grugger. Der ÖSV-Athlet war gestern in Lebensgefahr geschwebt, wegen Gehirnblutungen musste sofort eine fünfstündige Not-OP begonnen werden, die gut verlaufen sei. Der 29-Jährige befindet sich derzeit nicht in akuter Lebensgefahr, der Zustand könne sich aber jederzeit ändern. Mittelfristig bestehe wegen der möglichen Komplikationen weiter Lebensgefahr. Grugger ist nach wie vor im künstlichen Tiefschlaf, aus dem er nicht aufgeweckt werden kann. "Die heutigen Untersuchungen haben eine Besserung gezeigt, aber das gesamte Ausmaß der Verletzungen ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abschätzbar. Prognosen über den weiteren Verlauf sind im Moment unmöglich. Er befindet sich in einem stabilen Zustand, in der jetzigen Situation ist das bereits ein Erfolg", meinte Alexandra Kofler, die Ärztliche Direktorin des LKH Innsbruck.
Grugger hat sich auch Serienrippenbrüche und eine Lungenkontusion zugezogen, das Hauptproblem seien aber momentan die Kopfverletzungen. In den nächsten Stunden und Tagen würden laufend Untersuchungen (Atmung, Blutwerte etc.) und neurologische Tests vorgenommen werden, er würde aber auch Ruhephasen benötigen. Prognosen über den weiteren Verlauf seien im Moment unmöglich.
Schäden lassen sich noch nicht abschätzen
Mit Stromimpulsen werde man versuchen zu erheben, wie groß die Schäden sind. "Derzeit lässt sich das nicht abschätzen", sagte Kofler, man kenne noch nicht das gesamte Ausmaß der Verletzungen im Bereich des zentralen Nervensystems, Gravierendes sehe sie derzeit nicht. Kofler hofft, dass sie auch in den nächsten Tagen wird kommunizieren können, dass der Zustand Gruggers stabil ist.
Gruggers Verletzungen sind den Ärzten zufolge nicht mit denen von Daniel Albrecht vergleichbar. Der Schweizer hatte sich 2009 nach einem Sturz beim Zielsprung ein Schädel-Hirn-Trauma zugezogen.
Grugger war beim ersten Training auf der Streif am Donnerstag schwer gestürzt und hatte sich gravierende Kopfverletzungen zugezogen.
(Red./APA)