Im Verfahren gegen Ex-US-Präsident Trump stimmten Geschworene in New York für dessen Anklage - und damit seine Verhaftung. Auslöser: eine Schweigegeldzahlung an Pornodarstellerin Stormy Daniels. „Die Presse“ beantwortet die wichtigsten Fragen.
Donald Trump hat ein Talent: Er ist Meister darin, alle zu überraschen. Der Politikbetrieb der USA wachte am Donnerstagmorgen zur Nachricht auf, dass Trump, der Präsidentschaftswahlgewinner von 2016 und Präsidentschaftswahlverlierer von 2020, im republikanischen Kandidatenpool für 2024 einsam an der Spitze liegt - bei über 50 Prozent Zustimmung, 30 Punkte vor seinem wahrscheinlichen internen Herausforderer, Ron DeSantis. Der politisch Totgeglaubte erlaubte sich eine Art frühes Osterwunder.
Und am Donnerstagabend dann gleich der nächste Paukenschlag: Schöffen in New York stimmten für eine strafrechtliche Anklage des Ex-Präsidenten in dem Fall einer mutmaßlichen Schweigegeldzahlung an Stephanie „Stormy Daniels“ Clifford, eine Porno-Schauspielerin, die nach eigenen Angaben in den 2000er-Jahren eine Affäre mit Trump eingegangen war. Das berichtete die „New York Times“ kurz vor 18 Uhr Ortszeit. Die Anklageschrift sei kurz vor Ende der Amtsgeschäfte am Donnerstag von New Yorker Staatsanwälten eingebracht worden. Sie soll über 30 Punkte von Fällen von Geschäftsbetrug enthalten, berichtete der Nachrichtensender CNN. Eine Anwältin Trumps kündigte an, der Ex-Präsident werde am Dienstag am Gericht erscheinen.