Spitzenökonomen von Wifo und IHS riefen angesichts der hohen Inflation zu Lohnzurückhaltung auf. Die Gewerkschaft wischt das vom Tisch: In der Industrie-Frühjahrslohnrunde „werden wir uns den ordentlichen Anteil holen“, sagt Pro-Ge-Chef Rainer Wimmer zur „Presse".
Die hohe Inflation ist vorübergehend und wird so schnell verschwunden sein, wie sie gekommen ist – leider Fehlanzeige. Die jüngste Konjunkturprognose von Wifo und IHS hat diese Hoffnung endgültig zunichtegemacht. Die Institute haben ihre Inflationsprognose sogar noch einmal erhöht: Heuer verharrt die Teuerung jenseits der sieben Prozent, nächstes Jahr bleibt sie mit 3,5 Prozent (IHS) bzw. 3,8 Prozent (Wifo) hoch.
Hohe Inflation kostet Wohlstand und führt auch zu sozialen Problemen. Daher wird die Frage drängender, wie sich die Teuerung zurückfahren lässt. Ökonomen von Wifo und IHS richteten diese Woche einen Appell an die Sozialpartner. „Diese müssen auf eine Zurückhaltung bei Preisen und Löhnen einwirken“, forderte Wifo-Direktor Gabriel Felbermayr am Donnerstag. Auf dieser Linie ist auch Holger Bonin, der ab Juli das IHS leiten wird: So schwer das in der derzeitigen Situation auch sei, „Lohnzurückhaltung zu betreiben, ist hier ein wichtiger Punkt“, sagte er im Interview mit der „Presse“.