Kurzmeldungen

Radeln wird sicherer und Digitale Spürnase sucht Borkenkäfer

Die Umweltnews der Woche mit gefährlichen Zecken, turbulentem Wetter und warmen Waldböden.

Pass doch auf! Bald soll Radfahren sicherer werden

Salzburg Research leitet Studie, die Daten und Befragung vereint.

Die Gefahr einer sich öffnenden Autotür oder eine Engstelle, an der man geschnitten wird. Für Radfahrende lauern in der Stadt viele Unfallmöglichkeiten. Ein Forschungsteam aus Deutschland, Österreich und der Schweiz erforscht nun – unter Leitung der Salzburg Research –, wie man in beengten Straßenverhältnissen für mehr Sicherheit sorgen kann https://www.salzburgresearch.at/presseaussendung/mehr-sicherheit-fuer-radfahrende-in-beengten-strassenverhaeltnissen/.
Erstmals wird auch das subjektive Sicherheitsempfinden der Menschen auf dem Fahrrad untersucht, um neue Lösungen für die umweltfreundliche Fortbewegung zu finden. Die objektiven Daten aus dem Verkehr werden mit mobilen und stationären Sensortechniken erhoben (Ultraschall, Laser, Radar, Video). Handlungsempfehlungen sind für 2024 geplant.

Riech mal da! Digitale Spürnase sucht Borkenkäfer

Käfer erschnüffeln? Sensoren sollen lernen, was Hunde können.

Dass Borkenkäfer vom Klimawandel profitieren und die Schadholzmenge in Österreich steigt, ist lang bekannt. Ganz neu hingegen ist der Ansatz aus der FH Oberösterreich im Kampf gegen die Waldschädlinge. Am Institut für nachhaltige Robotik (Campus Wels) entwickelt ein Team um Agrartechnologin Claudia Probst und Informatiker Georg Roman Schneider jetzt eine digitale Spürnase.
Bäume und Insekten kommunizieren über Duftstoffe. Im Projekt „DigiWald“(https://www.fh-ooe.at/ueber-uns/news/news/kuenstliche-intelligenz-soll-borkenkaefer-erschnueffeln/) hilft nun künstliche Intelligenz, die Sensoren auf die Gerüche der Borkenkäfer zu trainieren. Hunde schaffen das schon gut, bald soll die Technik die Tiere entlasten, um größere Flächen auf das Vorkommen von Borkenkäfern zu untersuchen.

Warme Böden: Dem Wald geht der Phosphor aus

Die Klimaerwärmung führt dazu, dass Mikroorganismen im Waldboden weniger Phosphor zur Verfügung steht. Das berichtet ein österreichisch-deutsches Team in Nature Communications (https://doi.org/10.1038/s41467-023-36527-8). Die Forschenden führen seit 15 Jahren in einem Tiroler Gebirgswald ein Experiment durch, bei dem Heizkabel den Boden um vier Grad Celsius erwärmen, um Auswirkungen des Klimawandels zu erforschen. Wolfgang Wanek (Uni Wien) erklärt, dass die Bodenorganismen damit schlechter wachsen, was sich negativ auf den Kohlenstoffkreislauf auswirkt.

Turbulentes Wetter: Alte Theorie neu geschrieben

Eine korrekte Darstellung von Turbulenz in der Atmosphäre ist für präzise Wettervorhersagen und Klimaprojektionen entscheidend. Ein Team der Uni Innsbruck hat nun eine alte Theorie, die bisher als Grundlage genommen wurde, an aktuelle Umstände angepasst. Vor allem konnte die Gruppe um Meteorologin Ivana Stiperski diese Berechnungen für gebirgiges Terrain optimieren, während in der alten Version flaches Gelände die Basis war. So können nun Turbulenzen in Modellen für Wetter, Klima und Luftverschmutzung optimal dargestellt werden (Physical Review Letters https://doi.org/10.1103/PhysRevLett.130.124001).

Gefährliche Zecken: Mit den Temperaturen steigt Risiko

Zecken können FSME oder Borreliose übertragen. Und mit den steigenden Temperaturen nimmt die Gefahr von Zeckenstichen bei Mensch und Tier zu, warnen Forschende der Vet-Med-Uni Wien. Spezielle Vorsicht sei geboten, wenn eine Zecke deutlich größer als der bei uns übliche Gemeine Holzbock sei und ihre Beine weiß gestreift seien: Dann könnte es sich um die Tropische Riesenzecke (Hyalomma marginatum) handeln, die das lebensgefährliche Krim-Kongo-Fieber-Virus übertragen kann.

„Infobroschüre der Vet-Med Uni Wien“
https://www.vetmeduni.ac.at/fileadmin/v/oeuk/Presse/2023/Infografik_Zecken_2023.pdf

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