Ausstellung

Zwölftonmusik kann man auch sehen

Selbst gefertigte Zwölfton-Drehscheibe des leidenschaftlichen Bastlers Schönberg.
Selbst gefertigte Zwölfton-Drehscheibe des leidenschaftlichen Bastlers Schönberg. Schönberg Center
  • Drucken

Das Arnold Schönberg Center in Wien widmet der nach wie vor heftig diskutierten „Erfindung“ seines Namenspatrons eine Schau, die vielleicht Ohren öffnet.

Vergessen Sie Theorien, Zwölftonmethode, Dissonanzen etc. (. . .) Dass ich in diesem Stil schreibe, ist meine Privatsache und braucht Hörende nicht zu kümmern.“ Dieses Zitat Arnold Schönbergs hat Eike Feß seinem Buch „Arnold Schönberg und die Komposition mit zwölf Tönen“ vorangestellt. Es erschien zur Begleitung der laufenden Ausstellung im Wiener Arnold Schönberg Center in der Edition Text+Kritik. Eine Ausstellung zum 100. Geburtstag der Zwölftonmethode? Musiktheorie zum Schauen? Nichts spiegelt besser als das Eingangszitat, welche Verwirrung in den Köpfen der Musikfreunde herrschte – und nach wie vor herrscht, sobald das Reizwort „Zwölftonmusik“ fällt.

Immer wieder fühlte sich Arnold Schönberg bemüßigt, seinen Status als Komponist gegenüber dem des Theoretikers zu betonen. Selbst wohlwollenden Freunden, die etwa stolz darauf waren, die Zwölftonreihe des Dritten Streichquartetts herausgefunden zu haben, entgegnete dessen Schöpfer mürrisch: Damit sei nichts gewonnen. Es handle sich bei seinen Werken um Zwölftonkompositionen – mit Betonung auf der zweiten Worthälfte.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.