Öffentliche Finanzen

Der Staat als Profiteur der Teuerung

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Obwohl die Ausgaben 2022 auf einen Rekord gestiegen sind und das Defizit über der Maastricht-Grenze liegt, sinkt die Schuldenquote. Der Schuldenberg wird „weginflationiert“.

Wien. 236 Milliarden Euro gab die öffentliche Hand (Bund, Länder, Gemeinden, Sozialversicherungsträger) im Jahr 2022 aus. Das entsprach nicht nur 52,7 Prozent des gesamten in diesem Jahr erwirtschafteten Bruttoinlandsprodukts, es war auch ein neuer Rekordwert, wie die Statistik Austria am Freitag bei ihrer Bilanz über die öffentlichen Finanzen zeigte. Und obwohl die Einnahmen mit 221,7 Milliarden Euro ebenfalls auf ein neues Rekordhoch angestiegen sind, blieb ein deutlicher Unterschied von 14,3Milliarden Euro, der durch neue Schulden beglichen werden musste.

„In Summe beträgt der Schuldenstand 350,8Mrd. Euro. Pro Kopf entspricht das einer Summe von 38.520 Euro“, sagte Statistik-Austria-Chef Tobias Thomas bei der Präsentation der Zahlen. Die heimische Schuldenquote ist dennoch spürbar gesunken, und zwar von 82,3 auf 78,4 Prozent. Grund dafür wiederum ist, dass diese im Verhältnis zum nominellen BIP ausgedrückt wird. Und dieses hat aufgrund der starken Preissteigerungen rasant zugelegt und ist 2022 bei 447,7 Milliarden Euro gelegen – um 41,6 Milliarden mehr als noch im Jahr 2021. „Das stark gestiegene BIP hatte einen stark dämpfenden Einfluss auf die Schuldenquote“, heißt es dazu auf Nachfrage bei der Statistik Austria.

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