Der Mediator

Bussi für Dichand, Drohung für Schmid

Mit wem chattet Eva Dichand da? Gibt es von der oder für die „Heute“-Verlegerin Süßes oder Saures?
Mit wem chattet Eva Dichand da? Gibt es von der oder für die „Heute“-Verlegerin Süßes oder Saures?Franz Neumayr / picturedesk.com
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Die Hausdurchsuchung im »Heute«-Verlag vertieft den Einblick in das Wesen von Österreichs Boulevard-Blättern. Wieder sind enthüllende Chats aufgetaucht. ORF, Magazine und Zeitungen berichten ausführlich. Die Betroffenen mauern.

Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft hat diese Woche wieder einmal zugeschlagen: Hausdurchsuchung im Verlag von Heute in Wien! Als Erstes hat man über die Aktion der WKStA im Ö1-Mittagsjournal berichtet. Vermutet wird laut orf.at ein möglicher Deal, bei dem es „positive Berichterstattung über den damals aufstrebenden ÖVP-Politiker Sebastian Kurz als Gegenleistung für teils nutzlose Inserate und sonstige Vorteile gegeben haben soll“. Auslöser der Amtshandlung seien Angaben von Thomas Schmid gewesen, dem Ex-Generalsekretär im Finanzministerium: „Ermittelt wird laut Anordnung gegen neun Beschuldigte, darunter neben Kurz auch das Verlegerehepaar Eva und Christoph Dichand, die Herausgeber von Heute bzw. Kronen Zeitung. Für alle gilt die Unschuldsvermutung.“

Kurz. Dem ORF war die Causa einige mit Chats gewürzte Storys auf allen Kanälen wert. Mehrere Zeitungen machten aus ihr Schlagzeilen. Der Standard: „Bestechungsvorwürfe gegen Verleger von Krone und Heute. Das Ehepaar Dichand sei im Visier der WKStA. „Auch Kurz wegen Inseratendeals beschuldigt.“ Am Wochenende legte das Blatt nach, mit einem weiteren Aufmacher („Die Dichand-Kurz-Connection“), mit einer Verdachtsmomente erhärtenden Themenseite (Zitat Schmid: „Die Dichands werden halten“) und dem Leitartikel („Regiert vom Boulevard“); die Dichand-Ermittlungen zeigten österreichische Verhältnisse, heißt es beinahe resignativ. Anhand der Kommunikation von Schmid sehe man, „wie Österreich funktioniert, seine Politik und auch ein wesentlicher Teil seiner Medien. Es ist kein gutes Land, und das ist noch sehr zurückhaltend formuliert“.


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