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Wenn eine KI die andere entlarvt

Widersetzt sich Donald Trump wirklich so seiner Festnahme?
Widersetzt sich Donald Trump wirklich so seiner Festnahme?Midjourney
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Echt oder von einer Maschine generiert? Die Identifizierung wird zur Herausforderung.

Putin verneigt sich vor Chinas Präsident, Xi Jinping, Papst Franziskus zeigt sich mit Waffe und Goldkettchen auf Roms Straßen, und Donald Trump widersetzt sich seiner Festnahme. Bilder wie diese fluten derzeit die sozialen Netzwerke und verunsichern die Nutzer. Was ist wirklich passiert, und was nur mithilfe einer Maschine entstanden?

Die aktuell verfügbaren KI-Programme wie das mittlerweile sehr bekannte Midjourney machen es einem noch relativ leicht. So müsse man den Blick weg vom Fokus des Bildes rücken, sagt Andre Wolf von der österreichischen Plattform Mimikama. Das Portal beschäftigt sich mit der Aufklärung von Internetbetrug und Falschmeldungen.

Man muss auf Fehlersuche gehen, ähnlich wie bei Bildern aus Kinderbüchern, die auf den ersten Blick ident aussehen. So empfiehlt der Mimikama-Chef, zuerst im Hintergrund des Bildes auf die Suche zu gehen. Gibt es Umbrüche bei Mauern, Fenstern oder sonstige Unstimmigkeiten, liegt das daran, dass die Umgebung nicht wirklich in den Trainingsdaten der Systeme hinterlegt ist. Die KI bastelt dann aus Fragmenten etwas zusammen. Ähnlich auch bei der Anatomie. Hier kommt es zu unmöglichen Verrenkungen oder fehlenden Körperteilen und Gliedmaßen.


Der Teufel liegt im Detail. Doch schon bald werden auch diese Fehler ausgemerzt sein. Midjourney hat bereits angekündigt, dass in der nächsten Version unter anderem Hände korrekt dargestellt werden.

Dadurch wird es für das menschliche Auge nahezu unmöglich sein, den Unterschied zu erkennen. Helfen kann dann vielleicht nur noch der Einsatz einer weiteren künstlichen Intelligenz. Mittlerweile gibt es bereits ein Programm, das sich zur Aufgabe gemacht hat, maschinell generierte Bilder zu identifizieren. „Huggingface.co“ hat aber auch noch so manche Probleme. Eine Regelung, dass diese automatisch als KI-Bild gekennzeichnet werden, gibt es bislang nicht.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 02.04.2023)

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