Führungsstreit

Wer (aus der SPÖ) Rendi-Wagner, Doskozil und Babler unterstützt

SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner
SPÖ-Chefin Pamela Rendi-WagnerIMAGO/SEPA.Media
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Rendi-Wagner wird stark vom Establishment und den Frauen gestützt, die beiden anderen Bewerber ringen darum, als Kandidaten der Basis wahrgenommen zu werden.

Noch steht nicht fest, wie viele Kandidatinnen und Kandidaten letztlich bei der Mitgliederbefragung auf dem Stimmzettel stehen werden - die Überprüfung läuft noch. Aber schon jetzt zeigt sich: Die Fronten werden klarer. Sowohl Pamela Rendi-Wagner als auch Hans Peter Doskozil und Andreas Babler konnten in den vergangenen Tagen mehr oder weniger bekannte Unterstützer lukrieren. Die Amtsinhaberin wird stark vom Establishment und den Frauen gestützt, die beiden anderen Bewerber ringen darum, als Kandidaten der Basis wahrgenommen zu werden.

Das Team um Rendi-Wagner konnte die Vorgabe der 30 Unterstützungserklärungen mit 100 weiblichen Mitgliedern übererfüllen. Dazu zählen mit der Zweiten Nationalratspräsidentin Doris Bures Vertreterinnen Wiens, etwa mit Eva Maria Holzleitner Repräsentantinnen der Frauenorganisation und mit AK-Präsidentin Renate Anderl politische Schwergewichte aus der Gewerkschaft. Dazu kommen noch Parteilegenden wie die frühere Siemens-Chefin und Staatssekretärin Brigitte Ederer und Ex-Ministerin Hilde Hawlicek sowie Margit Fischer, Frau des ehemaligen Bundespräsidenten. Insgesamt finden sich unter den Unterstützerinnen sieben weibliche Abgeordnete aus dem Nationalratsklub, der 18 Frauen umfasst.

Doch auch Doskozil hat in der Fraktion seine Anhänger. Das beginnt mit den beiden burgenländischen Abgeordneten Maximilian Köllner und Christian Drobits. Dazu haben sich die Niederösterreicherinnen Petra Tanzler und Melanie Erasim als Unterstützerinnen geoutet. Zuletzt gesellte sich der ehemalige Bundesgeschäftsführer Max Lercher hinzu, dem im Fall eines Doskozil-Siegs in der Partei vermutlich eine wichtigere Rolle zufallen wird.

Ex-Kanzler Kern deklariert sich nicht

Altkanzler Christian Kern hat sich zwar nicht deklariert, diverse Aussagen in Interviews lassen aber vermuten, dass er sich im burgenländischen Boot befindet. Doskozil kann sich auch über weitere ehemalige Parteigranden in seinem Lager freuen. Besonders hervorgetan hat sich Ex-Innenminister Karl Schlögl. Aber auch der langjährige Klubchef Josef Cap äußerte Sympathien für den Landeshauptmann. Landesorganisationen, die Doskozil nahe stehen, sich öffentlich aber zurücknehmen, sind Niederösterreich und Salzburg.

Dies versteht man vor allem bei den Niederösterreichern, ist doch auch ein Kandidat aus ihrem Bundesland mitten im Rennen. Der Traiskirchener Bürgermeister Babler bekam am Wochenende Unterstützung von dem Bregenzer Bürgermeister Michael Ritsch, wohingegen die Vorarlberger Landesvorsitzende Gabriele Sprickler-Falschlunger Rendi-Wagner unterstützt.

Fans hat der Traiskirchener Bürgermeister auch in Wien, war eine Veranstaltung der Ottakringer Sozialdemokraten mit ihm zuletzt doch überlaufen. Wohl nicht zufällig auf Instagram gepostet wurde ein Traiskirchen-Besuch aus dem Burgenland, von der Ortspartei Hirm, die Delegation angeführt von der früheren Bundesratspräsidentin Inge Posch-Gruska. Als Babler seine Kandidatur ankündigte, gab es auch "Gefällt mir"-Angaben von der Nationalratsabgeordneten Julia Herr und von der Innsbrucker Stadträtin Elisabeth Mayr, aber auch von Wiens Stadtrat Jürgen Czernohorszky. Das sind zwar keine öffentlichen Unterstützungserklärungen, aber immerhin Sympathie-Bekundungen. Einer stellte sich ganz offen hinter den Bürgermeister, nämlich der Innsbrucker Stadtparteiobmann Benjamin Plach.

(Red./APA)

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