Quergeschrieben

Über rotes Massenschwänzen im Parlament und türkise Almosen

Die Gefahr eines kollektiven Kopfschütteltraumas ist groß: Wolfgang Sobotka ist offenbar schlimmer als Wladimir Putin. Und wer nicht mieten kann, soll kaufen.

Als kleines Mädchen war ich überzeugt, dass zur Armutsbekämpfung nur genügend Geld gedruckt werden müsste. Das glaubt die ÖVP offenbar immer noch. Also füllt Niederösterreichs Landeshauptfrau, Johanna Mikl-Leitner, gerade 30 Millionen Euro in einen Corona-Rückzahlungsfonds; und als (teures) Minitröpflein auf dem brandheißen Mietpflaster macht der Bund 225 Millionen Euro Wohnbeihilfe frei. Schon vor einem Jahr stiegen die Richtwertmieten um 5,8 Prozent, nun schnalzen sie um weitere 8,6 Prozent hinauf. Private Hauptmieten sind seit 2010 im Durchschnitt um 50 Prozent, Löhne aber nur um 32 Prozent gestiegen.

Laut der Onlineplattform Immopreise.at kostet eine 80-m2-Wohnung auf dem privaten Wohnungsmarkt in den meisten Wiener Bezirken durchschnittlich plus/minus 15 Euro pro Quadratmeter (exklusive Betriebskosten), in manchen Gegenden liegt der Preis weit darüber. Wem die Mieten über den Kopf wachsen, der darf also vom Staat rund 200 Euro als homöopathisch dosierte Almosen erbitten. Diese Einmalzahlung deckt die Teuerung von bestenfalls einigen wenigen Monaten. Danach? Gürtel enger schnallen. Oder auf Eigentum umsteigen . . .

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