Die Parlamentswahl am Sonntag hat die Machtverhältnisse in Bulgarien kaum verändert. Sollte nun eine Regierungsbildung erneut scheitern, droht dem Land eine tiefe politische Krise.
Belgrad/Sofia. Selbst die Beteiligten von Bulgariens Dauerwahlpatt gingen in der Wahlnacht auf Tauchstation. In ungekannter Eintracht verkündeten die Wahlsieger der konservativen Gerb-Partei (26,6 Prozent) von Ex-Premier Bojko Borissow und das zunächst führende, aber dann doch unterlegene Reformbündnis PP-DB (24,8 Prozent) von Ex-Premier Kiril Petkow, keine Stellungnahmen oder Erklärungen abgeben zu wollen.
Mit Kostadin Kostadinow war nur der prorussische Chef der ultranationalistischen Partei Wiedergeburt, die sich nach Zugewinnen von vier Prozent mit 14,2 Prozent nun zur drittstärksten Parlamentskraft gemausert hatte, zu einer Aussage bereit. Da die beiden stärksten Kräfte „das Land in den Krieg führen“ wollten, werde sich seine Partei an keiner Koalition beteiligen: Die einzige Regierung, die die Wiedergeburt unterstützen werde, sei die eigene.